Aufschwung (Schönheide) Ost - Die aktuelle Spendenaktion des FHWE
|
|
Brückeninstandsetzung zwischen Schönheide Ost und Schönheide Süd
|
Zusammenfasend sein angemerkt: Für die Ertüchtigung der Brücken und Durchlässe sowie die Instandsetzung des Gleisoberbaus stehen Fördermittel aus dem Programm LEADER in einem Umfang von 150.000,00 Euro zur Verfügung, 190.000,00 Euro werden in diese beiden Bereiche insgesamt investiert, was bedeutet, dass vom FHWE Eigenmittel in Höhe von 40.000,00 Euro bereitstellen sind.
|
Brücke Kilometer 71,712 CA

Fotogalerie Brückeninstandsetzung Brücke Kilometer 71,712 CA
|
|
Erste Brücke auf der Strecke Schönheide Ost - Muldenberg ist eine Stahlträgerbrücke über einen Wasserzufluss zum Eisenwerk Schönheiderhammer, der ältesten noch produzierenden Gießerei in Sachsen, gegründet im Jahre 1566. Ursprünglich war dieser künstlich angelegte Werkwassergraben offen ausgeführt, nach 1990 wurde er mit einer Röhre versehen, durch welche das Brauchwasser für den Gießereiprozess aus dem Fluss „Zwickauer Mulde” entnommen und ins Firmengelände geleitet wird.
Der Überbau der Brücke besteht aus zwei parallel verlegten Doppel-T-Trägern, welche miteinander diagonal verstrebt sind. Die oben aufliegende Fahrbahn, bestehend aus hölzernen Brückenschwellen, war zum Zeitpunkt der Übernahme der Strecke von der Deutschen Bahn AG auf Mietbasis zum 01.01.2008 sehr schlecht, so das der FHWE sich 2012 entschloss, diese Schwellen zu erneuern.
In diesem Zusammenhang wurde der Stahlüberbau komplett entrostet und mit neuen korrosionsschützenden Anstrichen versehen.
Seiner Zeit vorbereitet aber noch nicht zur Ausführung gelangte die Errichtung eines seitlich auf der Brücke verlegten Gangsteges für Wartungsarbeiten.
Im Rahmen der nunmehr seit dem Sommer 2019 erfolgten baulichen Ertüchtigung und Instandsetzung des Streckenabschnitts Bf Schönheide Ost - Bf Schönheide Süd wurde dieser vorbereitete Gangsteg nun errichtet.
Die Ausführung dieser Arbeiten übernahm die DB Brückenwerkstatt Dresden der Deutschen Bahn AG, welche alle fachlichen Voraussetzungen mitbrachte.
Der Laufsteg wurde aus GFK-Gitterosten, glasfaserverstärktem Kunststoff, gefertigt und ein Geländer aus Winkelstahl angebracht.
Durch diese Maßnahmen ist die Brücke nunmehr für den Eisenbahnbetrieb baulich ertüchtigt und somit für die Zukunft als solche ohne Einschränkungen nutzbar.
|
Brücke Kilometer 71,982 CA
Brücke Kilometer 72,125 CA
Gewölbedurchlass Kilometer 72,845 CA
Brücke Kilometer 73,188 CA
Durchlass Kilometer 74,545 CA

Fotogalerie Brückeninstandsetzung Durchlass Kilometer 74,545 CA
|
|
Wiederum ein Durchlass und keine Brücke ist, auch wenn es auf den ersten Blick nach einer Brücke aussieht, das Bauwerk in Trogausführung am Streckenkilometer 74,545 CA.
Von Anbeginn an waren hier keine seitlichen Geländer vorhanden, obwohl dies durchaus geboten gewesen wäre.
Die Abdichtung der Fahrbahnwanne, in welcher das Gleis sowie das zugehörige Schotterbett ruhen, war verbraucht und somit undicht, so dass Niederschlagswasser in die darunter liegende Tragwerkskonstruktion eindrang.
Diesem Umstand gemäß Abhilfe zu schaffen galt daher das Hauptaugenmerk bei der Bestandsaufnahme im Juli 2019.
In den Monaten September und Oktober 2019 erfolgten dann die Instandsetzungsarbeiten in Form der Herstellung einer neuen Bauwerksabdichtung. Dazu wurde zuvor das Gleis sowie der Schotter herausgenommen und die Tragwerkskonstruktion gesäubert. Zeitgleich erfolgte die Erneuerung der beiden seitlichen Randkappen, zudem wurde das Granitsteinmauerwerk der beiden Widerlager gereinigt und neu verfugt. Nach dem Aufbringen der Abdichtungsschicht wurden auf den erneuerten Randkappen zwei neue Geländer installiert, so dass nun die vorschriftsmäßigen Absturzsicherungen vorhanden sind.
Im November 2020 wurde dann mit dem Wiedereinbau das Gleises die zuvor entstandene Gleislücke geschlossen und die Arbeiten zur Instandsetzung des Durchlasses abgeschlossen.
Die Arbeiten führte wiederum die Firma ORA GmbH im Auftrag der DB Brückenwerkstatt Dresden aus, wobei jene sich für die Herstellung der beiden Brückengeländer verantwortlich zeichnete. Die Herausnahme des Gleises sowie dessen Wiedereinbau übernahm die Firma Gleisbau Bautzen GmbH, welche mit der Instandsetzung des Streckengleises befasst ist.
|
Brücke Kilometer 75,175 CA
Durchlass Kilometer 75,600 CA
Durchlass Kilometer 76,455 CA
Brücke Kilometer 76,486 CA

Fotogalerie Brückeninstandsetzung Brücke Kilometer 76,486 CA
|
|
Bei dieser Brücke handelt es sich um eine aus zwei Brückenfeldern bestehende Stahlträgerbrücke mit oben offen aufliegender Fahrbahn zur Überbrückung der „Zwickauer Mulde”.
Die Brücke weist damit je ein Strom- sowie Flutfeld auf, wobei beide Brückenüberbauten auf dem gemeinsamen Mittelpfeiler aufliegen.
Die erforderlichen Arbeiten zur Instandsetzung dieser Brücke teilen sich in zwei Aufgabengebiete bzw. Bauabschnitte:
Im Rahmen des ersten Bauabschnitts wurden im Frühjahr 2020 jene Stahlbauteile, welche die Laufroste der Gangstege aufnehmen, zwecks dem Einbau neuer Gitterroste aus GFK umgebaut, da die alte Aufnahmekonstruktion für Rahmengestelle aus Holz ausgelegt war. Die hölzernen Lattenroste wurden früher gegen Fäulnis mit dem steinkohlenteerhaltigen Holzschutzmittel Karbolineum imprägniert, welches auf Grund seiner sehr guten holzschützenden Eigenschaften dafür sorgte, dass derart behandelte Holzbauteile einige Jahrzehnte den Witterungseinflüssen standhielten. Da Karbolineum auf Grund der EU-Chemierichtlinien nicht mehr als Holzschutzmittel ohne besondere Voraussetzungen Verwendung finden darf, wurden die beiden seitlichen Gangstege auf glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) umgerüstet.
Nachdem die GFK-Laufstege eingebaut waren, wurden die beiden Brückengeländer entrostet und neu gestrichen. Damit ist der erste der beiden Bauabschnitte abgeschlossen.
Der zweite und zugleich anspruchsvollere Bauabschnitt beinhaltet die Instandsetzung des ersten Auflagers am nordöstlichen Widerlager, welches den Überbau des Flutfeldes trägt. Dazu muss dieses Brückenfeld angehoben werden.
Weitere Schwerpunktaufgabe ist der Kolkschutz des Mittelpfeilers, welcher ein Unterspülen jenes mittigen Stützpfeilers verhindert.
Beide Maßnahmen sind verhältnismäßig aufwendig, weshalb sie erst dann zur Ausführung gelangen können, wenn die hierfür erforderlichen Mittel zur Verfügung stehen und die DB Brückenwerkstatt Dresden dementsprechend beauftragt werden kann.
Es ist also auch für die weitere Zukunft viel Engagement und Ausdauer nötig, um alle noch anstehenden Arbeiten ausführen zu können.
Eine Eisenbahnbrücke oder selbst ein Durchlass sind eben doch komplexe wie anspruchsvolle Bauwerke, welche zeigen, dass ihre Erhaltung nicht „einmal so nebenbei” zu bewerkstelligen ist.
|
|