Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.

Artikel aus dem Schönheider Wochenblatt vom 2. September 2005

Wilzschhaus ab dem Herbst 2006 wieder ein Eisenbahn-Knotenpunkt

Fotos/Repros: Mädler

Eine Verjüngungskur erhält derzeit die altehrwürdige Fassade des Bahnhofes von Wilzschhaus, an dem es bis 1977 Güter-Umschlag und Personen-Umstieg gab. Ab kommendem Jahr sollen hier zumindest wieder Draisinen rollen, die derzeit im Bahnhof Carlsfeld gebaut werden (im Uhrzeiger-Sinn von oben links beginnend).
Fotos/Repros: Mädler
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Förderverein kommt zwischen Schönheide und Carlsfeld „in Fahrt”

Langsam aber sicher „in Fahrt” kommt der Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen (FHWE) zwischen Schönheide und Carlsfeld. Auf halber Strecke zwischen den beiden Gebirgsdörfern - in Wilzschhaus - wird seit einem Monat das architektonisch wertvolle Bahnhofshaus saniert. Dieses Empfangsgebäude soll in den nächsten Jahren wieder „ursprünglich” genutzt werden: Als Bahn-Aufsicht, Passagier-Aufenthaltsort und als Übergang zwischen den Regel- und Schmalspur-Bahnsteigen. „Deutschlandweit gibt es kaum noch ein solches Ensemble”, so FHWE-Chef Marco Drosdeck, „damit hauchen wir einem Stück prägender Verkehrsgeschichte neues Leben ein!” Für die Rekonstruktion des 1896 entstandenen Dreigeschossers wurden von Europäischer Union und Freistaat Sachsen 210000 Euro Fördermittel über das „Leader”-Projekt für den ländlichen Raum bewilligt. 300000 Euro sind die Gesamtkosten.

Willzschhaus-Bahnhof mit Gaststätte

Das Haus ist ringsum eingerüstet und das Dach wird instandgesetzt. Die Sanierung der prägenden Klinkerstein-Fassade läuft. Das Erdgeschoss erhält - ebenfalls durch Fachfirmen - historisch nachgebaute Türen. Die Fenster können aufgearbeitet und wiederverwendet werden, da sie sich noch in recht gutem Zustand befinden. „Im Außenbereich wird der Verein von Ein-Euro-Jobbern unterstützt”, freut sich Drosdeck, „derzeit sind es neun Leute. ” Bereits über's Jahr soll das bedeutsamste Gebäude von Wilzschhaus wieder in neuem alten Glanz erstrahlen. Dann funktionieren - nach Origlnalvorbild - auch Fahrkartenschalter, Stellwerk, Warteraum sowie Gaststätte wieder.

Wilzschhaus Wilzschmühle per „Bimm”

Im Oktober 2006 möchte der FHWE nämlich den 125. Geburtstag der sächsischen Schmalspurbahnen bereichern. „Spätestens dann wollen wir den Startschuss für den Wiederaufbau der Bimmelbahn zwischen Wilzschhaus und zunächst Wilzschmühle geben”, blickt Drosdeck voraus. In Carlsfeld gelang dem Verein bereits der Wiederaufbau des kompletten Bahnhofsgeländes mit befahrbaren Gleisen und erhaltenem Empfangsgebäude. 100000 Euro vom „Leader”-Projekt flossen dafür 2004. Damit gibt es wieder einen intakten Schlusspunkt der ersten Kleinbahn Sachsens, die ab 1897 aus Wilkau bis nach Carlsfeld führte, zu DDR Zeiten aber abgerissen wurde.

Wilzschhaus - Schönheiderhammer im SKL

Im geretteten Carlsfelder Lokschuppen entsteht derweil das erste vereinseigene Fahrzeug: Ein Schienen-Kleinwagen (SKI) mit zwei Anhängern. Diese Motor-Draisine soll ab Himmelfahrt 2006 zunächst zwischen Wilzschhaus und Tannenbergsthal auf der von Baum- und Grasbewuchs befreiten Trasse der einstigen „großen Bahnstrecke” Chemnitz-Aue-Adorf unterwegs sein. Drosdeck: „Und bis zum Herbst wollen wir mit unserem Schienen-Vehikel dann auch nach Schönheiderhammer unterwegs sein. Damit hätte Wilzschhaus seine Bedeutung als Eisenbahn-Knotenpunkt zumindest ein Stück zurückerlangt! „In Fahrt” bleibt der FHWE damit und jetzt allemal ...

eb

FHWE-Presseartikel

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