Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.

Artikel aus der Dezember-Ausgabe des Modelleisenbahners aus dem Jahr 2004

Sächsische Schmalspurbahnen

Wieder Dampf in Carlsfeld

Foto: Stefan Herforth

Es ist wieder Leben im Bahnhof Carlsfeld! Am 9. Oktober wurden die Betriebsanlagen nach 36 Jahren mit der Jöhstädter 99 568 wiedereröffnet.

Foto: Stefan Herforth

. Schon im vergangenen Jahr führte ein Gleis in den sanierten Lokschuppen in Carlsfeld, und die IV K 99 568 der IG Preßnitztalbahn war nach mehr als 36 Jahren als erste Dampflok wieder zu Gast. Dieselbe Maschine weilte auch zur feierlichen Wiedereröffnung der Bahnhofsanlagen am 9. und 10. Oktober 2004 bei den Freunden des Fördervereins Westsächsische Schmalspurbahnen am Endpunkt der einstigen Schmalspurstrecke von Wilkau-Haßlau. Im April 1970 hatte die DR die gesamte Strecke ab Schönheide Süd abgebaut, nachdem der Güterverkehr schon 1967 und der Reiseverkehr noch ein Jahr früher eingestellt worden war. Dabei war es für die Erhaltung eines der letzten noch im Originalzustand erhaltenen Schmalspurlokschuppens in Sachsen fast zu spät. 1998 begannen dort Abrissarbeiten, die erst durch das beherzte Eingreifen von Eisenbahnfreunden gestoppt werden konnten. Dach, Fenster, Tor und die typische Holzverschalung wurden seitdem vollständig erneuert. Neben dem Empfangsgebäude, das auch reaktiviert wurde, liegen inzwischen alle für einen Betrieb notwendigen Gleise im Bahnhof Carlsfeld. Vor zwei Jahren erst hatten Mitglieder des Fördervereins mehrere hundert Meter der alten, völlig verwachsenen Trasse freigeschnitten. Auf den 7,3 Kilometern Richtung Schönheide Süd sind unter anderem fünf vorhandene Brücken für den Bahnbetrieb zu sichern und drei neu zu errichten. Der Direktheit der Vereinsmitglieder einerseits. aber auch ihrem Realitätssinn andererseits ist es zu verdanken, dass politische Entscheidungsträger von den Projekten überzeugt und Fördermittel erschlossen werden konnten. Außerdem bemühen sich die westsächsischen Eisenbahnfreunde um die Reaktivierung des regelspurigen Streckenabschnitts Schönheide Süd Muldenberg (17,7 Kilometer). Sie haben diese Strecke in diesem Jahr übernommen, von Wildwuchs schon weit befreit und wollen ab 2005 Fahrten mit einem SKL der Bauart Schöneweide anbieten. In Schönheide Süd wurden das Empfangsgebäude und der Güterschuppen saniert, und im Kleinlokschuppen steht die vereinseigene V 10 B. Angestrebt wird eine Vermarktung der erhaltenen Strecke im Rahmen eines umfassenden touristischen Angebotes in der Region.

FHWE-Presseartikel

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