Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.

Artikel aus der Freien Presse vom 4. September 2004

Neuer Bahnhof an historischer Stelle

Gestern erster Spatenstich für Projekt in Carlsfeld - Anlage soll bereits im Oktober in Betrieb genommen werden

Foto: Eberhard Mädler
Sie waren gestern beim erstem Spatenstich für Carlsfelds neuen Bahnhof zu Stelle: Lokführer Achim Meinel, Dagmar Doil vom Amt für ländliche Entwicklung Oberlungwitz und Marco Drosdeck, Chef des Fördervereins Historische Westsächsische Eisenbahnen (von links).
Foto: Eberhard Mädler
. Carlsfeld. Carlsfeld soll Anfang Oktober wieder einen eigenen Bahnhof haben. Gestern erfolgte für dieses ehrgeizige Unternehmen des Fördervereins Historische Westsächsische Eisenbahnen (FHWE) der erste Spatenstich. 125.000 Euro werden in das Vorhaben investiert, bis zu 80 Prozent sind Fördermittel von der Europäischen Union.

Bereits vor mehr als einem Jahrhundert hatte man in Carlsfeld zum ersten Mal mit dem Bau von Bahnsteigen, Weichenanlagen und Empfangsgebäuden begonnen. Damals war dort der Endpunkt der ersten und steilsten Schmalspurbahn Sachsens entstanden. Seit 1897 führte sie von Wilkau Haßlau über Kirchberg, Rothenkirchen und Schönheide nach Carlsfeld. Auf knapp 42 Kilometern kletterten Loks und Waggons von 280 auf 820 Höhenmeter. Sie beförderten Arbeiter und Güter für die zahlreichen Fabriken, die entlang der Strecke entstanden. Zudem erwachte durch die Bahn der Fremdenverkehr.

1967 kam das planwirtschaftliche Aus für den Streckenabschnitt von Schönheide nach Carlsfeld. Auf diesen sieben wildromantischen Kilometern sollen nach der Vorstellung des FHWE künftig wieder Eisenbahnen rollen. Zunächst entsteht nach historischen Bauplänen der dreigleisige End Bahnhof aufs Neue. Das bisherige 50 Meter Gleis aus dem letzten erhaltenen einständigen Lokschuppen im Freistaat erhält Zuwachs: Drei Weichen, 300 Meter Holzschwellen sowie weitere zwei mal 200 Meter Schienen.

„Jetzt gilt es, ordentlich anzupacken”, erklärte Vereinschef Marco Drosdeck gestern, der mit Dagmar Doil vom Amt für ländliche Entwicklung Oberlungwitz und Bauleiter Klaus Erlitz den symbolischen Spatenstich vornahm. Die beauftragte Zwickauer Firma arbeitet unter der Woche, die Mitglieder vom FHWE sind am Wochenende zur Stelle. Die nächsten Einsätze gibt es bereits am Sonnabend und Sonntag ab 9 Uhr. Schon am 9. und 10. Oktober soll der Bahnhof in Betrieb genommen werden.

Von Eberhard Mädler
4.9.2004

FHWE-Presseartikel

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