Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.

Artikel aus dem Vogtland Anzeiger vom 30. August 2003

Carlsfelder Heizhaus beherbergt wieder eine „IV K”

Dampflok ist wieder daheim

Foto: Eberhard Mädler
Seit Mittwoch ist eine Dampflok nach Carlsfeld zurückgekehrt, die hier bis 1977 gefahren war.
Foto: Eberhard Mädler
. Carlsfeld/Morgenröthe-Rautenkranz - An den Schlusspunkt der ältesten, längsten und steilsten Schmalspurbahn Sachsens, die in ihrer ,,Hoch-Zeit" zwischen Wilkau, Rothenkirchen, Stützengrün und Carlsfeld unterwegs war, kehrte am Mittwoch eine - von der Preßnitztalbahn - geliehene Dampflok zurück. Per Tieflader wurde sic aus Jöhstadt via Autobahn, bis Reichenbach und dann weiter über Lengenfeld, Rodewisch, Wernesgrün, Rothenkirchen, Stützengrün und Schönheide „nach Hause” geholt. Somit beheimatet Carlsfeld erstmals seit 36 Jahren wieder ein Stahlross.

Das gute Stück aus der Baureihe IV K war vor der Stillegung der 42-Kilometer-Strecke auf schmalen Gleisen vom Zwickauer Land und Vogtland bis ins Erzgebirge auf schmalen Schienen unterwegs. Die DDR-Planwirtschaft stellte 1967 mit dem Teilstück Wilzschhaus - Carlsfeld den ersten und bis 1977 alle weiteren Abschnitt(e) dieser für Güter - und Ausflugsverkehr bedeutsamen Route ein. Am 30. April vor 26 Jahren zog das jetzt nach Carlsfeld heimgekehrte Dampfross mit der Betriebsnummer „99 568„ den letzten Zug dieser ersten Kleinbahn im grün-weißen Freistaat.

Seit drei Jahren bemüht sich nun der Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen (FHWE) um den Wiederaufbau der landschaftlich reizvollen Teilstrecke von Wilzschhaus (und damit aus dem Tal der Zwickauer Mulde) bis nach Carlsfeld an den Fuße des über 900 Meter hohen Hirschkopfes.

Bereits renoviert ist der Lokschuppen in Carlsfeld: Als letztes originalgetreu erhalten gebliebenes einständiges Heizhaus in Sachsen. Zudem liegen auf dem Bahnhofsplatz in 820 Höhenmetern bereits erste Gleise. Der FHWE bemüht sich neben dem Wiederaufbau der Schmalspurbahn auch um eine Renaissance entlang des Regelspur-Schienenweges Muldenberg - Wilzschhaus. In letztgenanntem Schönheider Ortsteil würde damit ein deutschlandweit einmaliger eisenbahn-historischer Knotenpunkt mit neuem Leben erfüllt. Zwischen Schönheide und Stützengrün ist bekanntlich bereits seit den 90er Jahren ein erster Teilabschnitt der ältesten, längsten und steilsten Schmalspurbahn seit einem Jahrzehnt wiederaufgebaut worden.

E. Mädler
30.8.2003

FHWE-Presseartikel

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