Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.

Artikel aus dem Preß’ Kurier vom Juni/Juli 2002

Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten

Foto: Bernd Colditz
Im Jahr 1973 hielt die 110 770-5 mit einem Güterzug in Schönheide Süd. Mit „im Gepäck“ hat sie einen Packwagen für die Schmalspurbahn. Nach dem Willen des FHWE soll es hier zukünftig wieder Bahnbetrieb geben.
Foto: Bernd Colditz
. Schmalspurlokschuppen Carlsfeld

Im Sommer soll die Sanierung des Heizhauses weiter voranschreiten. Augenfälligster Punkt ist hierbei die Außenfarbgebung des Gebäudes. Es soll sich bald nicht mehr naturfarben, sondern mit brauner Holzverkleidung präsentieren. Seit Mai 2002 lagern neben dem Schuppen zirka 800 regelspurige Holzschwellen, die für die Umspurung auf 750-mm-Spurweite vorgesehen sind und bei der Gestaltung der Bahnhofsanlage eingebaut werden sollen. Der FHWE ist einer der Bewerber um den die Söllmnitzer Denkmalszug mit 99 555. Sollten diese Fahrzeuge dem FHWE zugesprochen werden, erwartet sie in Carlsfeld eine Aufarbeitung. Aufgrund des sch1echten Zustandes käme für die IV K aber nur eine nicht betriebsfähige Instandsetzung in Frage. Die beiden Wagen sind hingegen für eine betriebsfähige Aufarbeitung vorgesehen.

Regelspurstrecke Schönheide Ost - Muldenberg

Neben der Sanierung des Carlsfelder Lokschuppens verfolgt der FHWE ein weiteres Zie1: Die Reaktivierung der Regelspurstrecke Schönheide Ost - Schönheide Süd - Mu1denberg. Dieser Abschnitt ist ein Teil der ehemaligen Verbindung Chemnitz - Aue - Adorf (CA-Linie). Auch zu diesem Vorhaben laufen seit 2000 Vorarbeiten. Zwischenzeitlich gibt es auch hier Ergebnisse zu bilanzieren, weshalb an dieser Stelle etwas ausführlicher berichtet werden soll. Für die Übernahme und den Betrieb der Strecke wurde im Jahr 2000 ein Konzept erarbeitet, welches unter der Fragestellung entstand, wie die Eisenbahninfrastruktur im Tal der oberen Zwickauer Mulde zukünftig sinnvoll genutzt und finanziert werden kann. Das Konzept beinhaltet folgende Terminologie: Die Strecke Schönheide Ost - Muldenberg soll zukünftig wieder öffentliche Eisenbahninfrastruktur und touristisch genutzt werden. Der Erhalt der Stracke begründet sich in deren kulturhistorischem Wert für die mitteldeutsche Eisenbahnlandschaft. In Sachsen werden eine Reihe von Schmalspurbahnen in historischer Form erhalten. Auch gibt es mehrere Vereine mit historischen regelspurigen Fahrzeugen. Bisher wird jedoch keine regelspurige Eisenbahninfrastruktur, die den typischen Zustand einer deutscher Nebenbahn der 30er bis 80er Jahre widerspiegelt, museal erhalten. Nebenbahnen werden heutzutage entweder nicht weiter betrieben oder modernisiert. Dort, wo üblicher Weise letzteres der Fall ist, verlieren die Strecken zwangsläufig ihren „klassischen“ Charakter. Authentisches Eisenbahn-Umfeld, wie original erhaltene Gebäude, mechanische Schrankenanlagen oder Formsignale gehen den Weg des alten Eisens. Dem sinnvollen Erhalt genau dieser Dinge widmet sich der FHWE. Das Vorhaben „Schönheide Ost - Muldenberg“ ist für Sachsen hierdurch bisher beispiellos.

Fortsetzung

FHWE-Presseartikel

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