Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.

Artikel aus dem Vogtland Anzeiger vom 25. April 2001

ABM-Trupps an der Bahnlinie im Waldgebiet aktiv

Rollt Draisinenprojekt wieder an?

Foto: wei
Pflegemaßnahmen begannen neben den Bahnschienen im Waldgebiet. Seit Montag sind ABM­-Kräfte der Klingenthaler Beschäftigungsgesellschaft hier am Werk.
Foto: wei
. Morgenröthe-Rautenkranz. - Links und rechts der Bahnlinie zwischen Muldenberg und Schönheide regt sich was. Im Gebiet um Jägersgrün bis Muldenberg sind zwölf ABM-Kräfte der Klingenthaler Beschäftigungsgesellschaft mit Freischneiden und Pflegemaßnahmen beschäftigt. Weiter unten, nach Rautenkranz, sind weitere Kräfte im Einsatz. Gibt's etwa Neuigkeiten in Sachen Draisinennutzung? „Von unserer Seite aus bestimmt nicht”, weist Kerstin Büttner, Pressesprecherin des Landkreises, alle Vermutungen zurück. Und doch hat diese Aktion etwas mit der Nutzung der stillgelegten Bahnlinie zu tun. Das bestätigt Marco Drosdeck vom Förderverein historischer westsächsischer Eisenbahnen auf Anfrage unserer Zeitung. Und er mahnt gleich zur Vorsicht: „Wir stehen noch mitten in schwierigen Verhandlungen; schreiben Sie lieber erst mal nichts”.

Im Gespräch sind ihm aber dann doch noch einige Informationen zu entlocken. Die Verhandlungen, von denen er spricht, laufen mit der DB Immobilien. Deren Eigentum ist die Strecke nach ihrer Entwidmung. Erst jetzt können man verhandeln, da der Pachtvertrag des Vogtlandkreises erst Ende 2000 ausgelaufen sei.

„Wir sind an der Sache dran und wir können garantieren, dass unser Vorhaben mit der Motordraisine absolut realistisch ist”, will er alle Zweifler beruhigen. Und davon gibt es einige. Zur Erinnerung: Der Landkreis hatte hier über etwas drei Jahre versucht, ein Fahrraddraisinenprojekt auf den Weg zu bringen. Dazu wurde die Strecke entwidmet. Kurz vorher war aber plötzlich das Motordraisinenprojekt aufgetaucht und der Verein bat zusammen mit den Anliegergemeinden im Waldgebiet, die Entwidmung aufzuschieben. Es kam zum Krach, der Landkreis schmiss hin, gab bereits bewilligte Fördermittel zurück. Seitdem war Funkstille.

Im Stillen seien die Vorbereitungen stets weiter gegangen, so Drosdeck, der Unstimmigkeiten in der Landkreisverwaltung als Grund nennt, weshalb das Ganze gemeinsam nicht weiter betrieben wurde. Man stehe im ständigen Kontakt mit den Anliegergemeinden. Dazu Konrad Stahl, Bürgermeister von Rautenkranz: „Ab und zu gibt's Kontakt. Aber wir haben immer gesagt, dass wir das Vorhaben unterstützen, wenn die Finanzierung steht.”

Die sei eigentlich klar, so Drosdeck. „Zum einen soll die über den zweiten Arbeitsmarkt erfolgen, der Rest läuft über den Verein”. Ziel sei für dieses Jahr, den Bereich Mulden berg - Schönheide-Süd zu sanieren und im nächsten Jahr die Einbindung in Muldenberg zu bewerkstelligen. „Im Sommer nächsten Jahres wollen wir fahren.”

Jetzt verhandle man mit der DB Immobilien über einen Pachtvertrag für die Strecke. Die Entwidmung sei dem Vorhaben übrigens nicht hinderlich, „das bedeutet nur, dass es jetzt andere Zuständigkeiten gibt”. Das habe man alles schon mal durch damals bei der Schönheider Bahn und kenne sich dabei bestens aus. „Das ist kein Thema, die folgenden Schritte sind bestens erprobt”, meint Drosdeck optimistisch.

FHWE-Presseartikel

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