Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.
FHWE-Archiv 2015/2016

nach oben 21.12.2016: Weihnachtsgrüße

Man muß nur wollen und daran glauben - dann wird es gelingen.

Ferdinand Graf von Zeppelin

Herzlichen Dank für Treue, Partnerschaft und den gemeinsamen Weg 2016. Wir freuen uns auf die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit und wünschen Ihnen und Ihren Lieben friedvolle und gesegnete Weihnachtstage und ein erfolgreiches Jahr 2017.

Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.

Wilzschhaus, im Dezember 2016

nach oben 17.11.2016: Veränderungen im Bestand schmalspuriger Fahrzeuge und Fahrzeugfragmente beim FHWE 2015/2016

FHWE . In den Jahren 2015 und 2016 gab es beim FHWE recht umfangreiche Veränderungen im Bestand schmalspuriger Fahrzeuge und Fahrzeugfragmente. Bereits im Oktober 2015 verließ der sehr desolate Wagenkasten des Traglastenpersonenwagens 970-530 (Werdau 1922) Carlsfeld, wo er am 8. Mai 2004 antransportiert worden war. Das Fahrzeugfragment wurde im Herbst 2015 an die Stadt Wilsdruff verkauft. Diese hat den Wagenkasten bzw. dessen Reste vor und im Lokschuppen von Mohorn aufstellen lassen, wo der ortsansässige Karnevalsverein den Wagenkasten nun als Kleiderlager und Umkleidekabine nutzt. Zu diesem Zweck wurde der Kasten des 970-530 über das Jahr 2016 in einer Form restauriert, dass dieser äußerlich als sächsischer Traglastenwagenkasten erkennbar bleibt. Einem Wiederaufbau des verrotteten Wagenkastens im engeren (originalen) Sinne kam diese Maßnahme jedoch nicht gleich. Vielmehr wurde der Wagenkasten innen nach praktischen Gesichtspunkten neu verkleidet, so dass der Kasten als Behausung verwendbar ist. Im Herbst 2016 erhielt 970-530 in Mohorn auch eine Beschriftung u.a. mit seiner Wagennummer.

Der FHWE hat sich zum Verkauf dieses Fragments entschieden, da dieses in Carlsfeld zunehmend verfiel und einen Schandfleck darstellte. Ein theoretischer Wiederaufbau des Fahrzeuges hätte den kompletten Neuaufbau des hölzernen Wagenkastens, die Erneuerung großer Teile des stählernen Fahrzeugrahmens, die Neuanfertigung von Drehgestellen sowie den Komplettneubau der Zug- und Stoßvorrichtung, der Bremsanlage und zahlreicher anderer Bestandteile des Wagens bedeutet. Rein technisch ist ein solches Vorhaben natürlich machbar, schlägt jedoch - wie durch vergleichbare Beispiele von Betreibern von Schmalspurbahnen in Sachsen und weiter nördlich mit dementsprechenden Möglichkeiten bekannt ist - heutzutage mit Kosten von rund 350.000 € und mehr zu Buche. Solche Summen stehen dem FHWE nicht zur Verfügung, zumal der Verein (leider) über keine Schmalspurstrecke verfügt, auf der Schmalspurfahrzeuge nachher auch regelmäßig eingesetzt werden könnten. Eine Wiederherstellung des Wagenkastens rein als Laube und mit (hierfür als nur provisorisch anzusehenden) Baumarkt-Materialien, wie nun in Mohorn geschehen, erachtete der FHWE für seine Zwecke natürlich nicht als sinnvoll, so dass sich der Verein besser für einen Verkauf des schrottreifen Wagenkastens entschied. Am 30. Oktober 2015 hat der Kasten von 970-530 Carlsfeld somit verlassen.

Am 2. Juni 2016 folgte diesem Beispiel der zweite desolate, seit 8. Mai 2004 in Carlsfeld vorhandene Traglastenpersonenwagenkasten 970-596 (Werdau 1926). Das Fragment dieses Wagens wurde an den Betreiber einer Schmalspurbahn veräußert, jedoch wurde über den Vorgang mit dem Käufer Stillschweigen vereinbart. Der heutige Eigentümer möchte den Wagen einer neuen Verwendungsmöglichkeit zuführen und hierüber seinerseits in seinen eigenen Medien berichten. Aus diesem Grunde wird an dieser Stelle nicht erwähnt, wer der neue Eigentümer von 970-596 ist.

Das Gleiche trifft auf den Wagenkasten des großfenstrigen Schmalspurpersonenwagens 970-398 (Bautzen 1922) zu, der vom 8. November 2008 bis zum 27. Juni 2016 in Wilzschhaus (Bahnhof Schönheide Süd) stand. An jenem Tage wurde auch dieser dort wieder abtransportiert. Und auch hier gilt: Das Fragment dieses Wagens wurde an den Betreiber einer Schmalspurbahn veräußert (allerdings an einen anderen als im Falle des 970-596) und auch mit diesem Käufer wurde über den Vorgang Stillschweigen vereinbart. Auch dieser neue Eigentümer möchte das Wagenfragment einer neuen Verwendungsmöglichkeit zuführen und hierüber zu gegebener Zeit selbst berichten. Aus diesem Grunde wird an dieser Stelle auch nicht dargelegt, wer der neue Eigentümer von 970-398 ist.

Die FHWE-seitigen Gründe für die Verkäufe der Fahrzeugfragmente von 970-398 und 970-596 sind die gleichen wie im Falle 970-530: Vor Jahren war an eine andere (weitaus positivere) Entwicklung der schmalspurigen Wiederaufbauaktivitäten zwischen Schönheide und Carlsfeld geglaubt worden (siehe u.a. Bahnhofs-Wiederaufbaue in Carlsfeld 2004 und Schönheide Süd 2007, Ambitionen des ehemaligen Tourismuskonzeptes „Via Wilzschhaus” 2009 - 2014 usw.), so dass die desolaten Wagenkästen damals mit dem Ziel ihres Komplett-Wiederaufbaus als betriebsfähige Wagen angeschafft worden waren. Unter heutigen Gesichtspunkten (u.a. keine Fördermittel mehr usw.) sind solche Vorhaben für FHWE-Vereinsverhältnisse leider als komplett unrealistisch einzuschätzen - dies gilt für „heute” ebenso wie für „morgen” und für „überüberübermorgen”. Unter Beachtung dieser Gesichtspunkte kam für den FHWE leider nur ein Wiederverkauf dieser Fahrzeugfragmente in Frage.

Hinlänglich bekannt, jedoch an dieser Stelle der Vollständigkeit halber trotzdem erwähnenswert ist, dass am 2. Dezember 2015 auch die reichlich zehn Jahre lang im Lokschuppen von Carlsfeld hinterstellte IV K 99 606 der Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen den Endbahnhof der WCd-Linie verlassen hat. Der Vorstand der Stiftung hatte sich dazu entschieden, die Lok über das Jahr 2016 bei der Preßnitztalbahn einer nicht betriebsfähigen Aufarbeitung unterziehen zu lassen und anschließend im stiftungseigenen Museum im Güterschuppen des Bahnhofs Radebeul Ost neben der ebenfalls der Stiftung gehörenden Schwesterlok 99 604 auszustellen.

Nachdem im Mai 2016 die IV K 99 590 der IG Preßnitztalbahn e.V. (beschildert als 99 592) kurzzeitig als Gastlok des IX. WCd-Schmalspurbahnfestivals 2016 das Carlsfelder Heizhaus „bevölkert” hatte, zog am 14. November des Jahres die seit Frühjahr 2016 nicht mehr betriebsfähige Heeresfeldbahn-Schlepptenderlok „Aquarius C” der PRESS in den Schmalspurlokschuppen Carlsfeld ein. Aufgrund von Platzmangel in Jöhstadt und Schlössel überwintert die Maschine 2016/17 beim FHWE in Carlsfeld. Somit erfüllt das wie berichtet im August/September 2016 farblich neu behandelte Carlsfelder Heizhaus aktuell auch wieder den Zweck, einem Schmalspurfahrzeug ein Dach über dem „Kopf” zu bieten. Gleichzeitig ergibt sich der Nebeneffekt, dass hierdurch wohl erstmals eine Schlepptender-Dampflokomotive Gleise der ehemaligen WCd-Linie Wilkau-Haßlau - Carlsfeld berührt.

nach oben 22.10.2016: Neuanstrich Schmalspurlokschuppen Carlsfeld 2016

FHWE . Nachdem in den letzten Jahren der Anstrich des Schmalspurlokschuppens in Carlsfeld immer mehr verblasste, erhielt das historische Heizhaus am Endpunkt der ehemaligen Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau - Carlsfeld im August und September 2016 einen komplett neuen Anstrich. Zudem wurden weitere Arbeiten an dem Gebäude durchgeführt.

Seinen vorherigen und zuletzt nicht mehr intakten Lack hatte das Gebäude im Sommer 2003 als Abschluss der von 2000 bis 2003 stattgefundenen Sanierungsphase erhalten. Aufgrund finanzieller Vorgaben konnte damals für den Außenanstrich nicht die höchstwertige am Markt erhältliche Holzfarbe verwendet werden. Dementsprechend zeigte sich die Farbgebung des Carlsfelder Heizhauses in den letzten Jahren schon wieder sehr verbraucht. Nach 13 Jahren war die Holzfarbe längst verwittert. Deshalb bemühte sich der FHWE seit 2015 um einen erneuten Anstrich des Lokschuppens.

Ein kleiner historischer Abriss zum Carlsfelder Lokschuppen: Das Gebäude entstand in den Jahren 1896 und 1897 im Zuge des Baus des 7,4 km langen, letzten Streckenabschnittes Wilzschhaus - Carlsfeld der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau - Carlsfeld (WCd-Linie). Der Lokschuppen am neuen Streckenendpunkt war dabei als eingleisiges, einständiges Heizhaus konzipiert und war von Beginn an für das Unterstellen einer sächsischen IV K bemessen. Das Gebäude musste somit nicht für den IV K-Betrieb erst erweitert werden, so wie einige andere, vorher errichtete Schmalpurlokschuppen in Sachsen wie z.B. in Eppendorf, die von der Länge her erst nur für den I K-Betrieb vorgesehen waren und im Zuge der beginnenden Stationierungen der IV K erst verlängert werden mussten.

In Carlsfeld war zu Betriebszeiten der Strecke keine eigene Lok stationiert. Carlsfeld war also - trotz vorhandenem Heizhaus - niemals Lokbahnhof. Hingegen übernachteten hier Jahrzehnte lang die Maschinen des Lokbahnhofs Schönheide Mitte, die abends mit dem letzten Zug des Tages nach Carlsfeld hier ankamen und am nächsten Tag frühmorgens mit dem ersten Zug des Tages ab Carlsfeld wieder abfuhren. Beispielsweise im Winterfahrplan 1964/65 gab es dazu wochentags die folgenden Fahrzeiten: Gmp 11698 um 19.38 Uhr ab Schönheide Mitte, 21.01 Uhr an Carlsfeld. Am nächsten Tag ging es frühmorgens mit dem Gmp 11691 Carlsfeld - Schönheide Süd um 4.17 Uhr ab Carlsfeld wieder weiter. Die Stunden dazwischen nächtigte die Schönheider Lok im Carlsfelder Lokschuppen und das Lokpersonal hatte für die Nacht extra Betten in Carlsfeld. Sonn- und feiertags konnten die Eisenbahner etwas länger schlafen: Da fuhr der erste Zug des Tages ab Carlsfeld erst über drei Stunden später um 7.32 Uhr ab Carlsfeld. Dies war der Gmp 11693, ebenfalls mit dem Laufweg Carlsfeld - Schönheide Süd (wobei bei diesen frühmorgentlichen Zügen in Schönheide Süd sogar an allen Verkehrstagen Anschluss bis Wilkau-Haßlau bestand).

So erfüllte der Schmalspurlokschuppen knapp 69 Jahre lang seinen Zweck - vom 21. Juni 1897 bis zur Nacht vom 20. auf den 21. Mai 1966. An jenem Tage fuhren die letzten Personenzüge nach Carlsfeld. Am Abend des 21. Mai 1966, nachdem der letzte Gmp (mit 99 592) in Carlsfeld angekommen war, fuhr die Lok nicht mehr in den Lokschuppen, sondern der kurze Zug kehrte außerplanmäßig nach Schönheide Süd bzw. die Lok bis Mitte zurück. Am Sonntag, 22. Mai 1966 herrschte Betriebsruhe. Das letzte reichliche Jahr des Betriebs der WCd-Teilstrecke Schönheide Süd - Carlsfeld, als es hier bis 14. Juli 1967 nur noch wochentäglichen Güterverkehr gab, übernachtete keine Lok mehr im Carlsfelder Heizhaus. Die Zugumläufe waren nun so konzipiert, dass die Nahgüterzüge aus Schönheide Mitte bzw. Süd immer am gleichen Tag wieder zurückfuhren.

Nach dem 1969/70 stattgefundenen Streckenrückbau Schönheide Süd - Carlsfeld wurde das Heizhaus zweckentfremdet. Der Untersuchungskanal wurde Anfang der 1970er Jahre so umgebaut, dass Straßen-Lkw des Winterdienstes in das Heizhaus hineinfahren konnten, um hier gewartet zu werden. So verfiel das idyllische Gebäude in den 1970er und 1980er Jahren zusehends. Ab 1991 bemühten sich einige Mitglieder der in Gründung befindlichen Museumsbahn Schönheide, die damals Museumsbahn Schönheide/Carlsfeld e.V. hieß (bis 2000) um die Instandsetzung des Carlsfelder Heizhauses. Doch mit der Konzentration der Wiederaufbauaktivitäten des Museumsbahnvereins auf den Streckenabschnitt Stützengrün - Schönheide Mitte der WCd-Linie geriet Carlsfeld ab 1993 wieder aus dem Fokus.

Fünf Jahre später wollte die Stadt Eibenstock, zu der Carlsfeld 1997 eingemeindet worden war, den historisch wertvollen Lokschuppen abreißen. ABM-Kräfte hatten mit den Arbeiten dazu 1998 bereits begonnen. In einer hastigen Aktion des Gründers und 1. Vorsitzenden des späteren Fördervereins Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V. (FHWE) konnten die Abrissarbeiten zum Glück kurzerhand doch noch gestoppt werden. Aber nun stand der Lokschuppen Carlsfeld wahrlich nur noch als Ruine in der Landschaft. Große Teile der Holzverkleidung und auch das Tor des Heizhauses hatten die ABM-Kräfte bereits abgerissen.

Es dauerte reichlich zwei Jahre, bis Mittel und Wege zur Sanierung des Carlsfelder Lokschuppens durch den FHWE gefunden werden bzw. die Finanzierung des Vorhabens so weit geklärt werden konnte. Im Herbst 2000 begann die umfassende Sanierung und Rekonstruktion des geschundenen Carlsfelder Heizhauses. Unter anderem musste die fehlende Holzverkleidung wiederhergestellt werden. Im Februar 2001 hatte der Schmalspurlokschuppen diese zurück. Bevor auch die Mittel für den Deckanstrich der Holzfassade zur Verfügung standen, vergingen weitere zwei Jahre.

Abgeschlossen werden konnten die Arbeiten erst im Sommer 2003. In jenem Jahr machte der FHWE auch den Umbau der Untersuchungsgrube rückgängig und verlegte wieder ein Gleis im und einige Meter vor dem Heizhaus Carlsfeld. Am 27. August 2003 kehrte erstmals seit 24 Jahren wieder eine Lok der Gattung IV K nach Carlsfeld zurück - dabei handelte es sich um die von der IG Preßnitztalbahn e.V. als Leihlok zur Verfügung gestellte 99 568. Am Wochenende 6./7. September 2003 stand sie anlässlich eines kleinen Bahnhofsfestes sogar unter Dampf, womit erstmals seit 1969 wieder eine Schmalspurlok in Carlsfeld fuhr. Im Folgejahr konnten drei Bahnhofsgleise samt dreier Weichen in Carlsfeld verlegt werden. Im Oktober 2004 dampfte 99 568 zur Eröffnung des wieder erstandenen Schmalspurbahnhofes in Carlsfeld hier erneut. Das Ereignis glich damals einer kleinen Sensation.

Der Carlsfelder Lokschuppen selbst ist heute wie eh und je der rauen erzgebirgischen Witterung ausgesetzt. Und so war der zuletzt 2003 angebrachte Außenanstrich schon seit etwa 2010 wieder stark verwittert. In den Jahren danach verblasste die Farbe immer weiter bzw. blätterte ab. Seit 2015 war es deshalb das Bestreben des FHWE, dem Heizhaus Carlsfeld nach über zwölf Jahren einen erneuten Anstrich zu spendieren. Inklusive Gerüstbau, Abschleifen des Altlackes, neuer Holzschutzgrundierung, Aufbringen des Decklackes usw. darf eine solche Maßnahme vom Aufwand her nicht unterschätzt werden - das ist kein "Pappenstiel". Die Arbeiten in Eigenleistung zu vollbringen, hätte den FHWE personell überfordert. Die mit Kosten in fünfstelliger Höhe verbundene Vergabe der Maßnahme an eine Fachfirma wäre für den Verein alleine hingegen finanziell nicht darstellbar gewesen.

Da erwies es sich als absoluter Glücksfall, dass mit der Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen sowie der Stadt Eibenstock zwei kompetente und äußerst kooperative Partner gefunden werden konnten, die sich bereit erklärten, die erneute Sanierung des Carlsfelder Heizhauses kozufinanzieren. Durch eine Kostenteilung zwischen der Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen, der Stadt Eibenstock sowie dem FHWE unter Tragung jeweils einer höheren vierstelligen Summe pro Partner konnte der Neuanstrich des Lokschuppens Carlsfeld im August und September 2016 über die Bühne gehen. Außer den reinen Holzlackierungsarbeiten wurden dabei auch Reparaturen am Dach sowie die Instandsetzung bzw. die Neuverglasung von Fenstern durchgeführt. Seit September 2016 präsentiert sich der Lokschuppen Carlsfeld wieder im alten, neuen Glanz.

Betriebsamkeit hat der Museumsbahnhof Carlsfeld aktuell zum letzten Mal Ende Mai 2016 gesehen, als im Rahmen des IX. WCd-Schmalspurbahnfestivals 2016 hier die IV K 99 590 aus Jöhstadt als Gastlok unter Dampf stand. Somit bleibt der Wunsch und die Hoffnung, dass es nicht allzu lange dauern möge, bis erneut wieder einmal wenigstens für ein Wochenende etwas Schmalspurdampf in Carlsfeld weht - mit dem neu sanierten, inzwischen 120 Jahre alten, eingleisigen, einständigen Heizhaus im Mittelpunkt. Der Dank des FHWE für die großzügige Förderung der Heizhaussanierung Carlsfeld 2016 geht an die Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen sowie an die Stadt Eibenstock.

nach oben31.07.2016: Rückblick auf den 6. Fototag im Schmalspurbahnmuseum Rittersgrün

FHWE . Am 16. Juli 2016 fand im Schmalspurbahnmuseum Rittersgrün der 6. Fototag für Eisenbahnfreunde statt. Auch wenn das Datum nicht genau auf den Stilllegungstag vor 45 Jahren, es war damals der 25. September 1971, fiel, scheuten die Organisatoren keine Mühen und erinnerten in Bildern an das damalige Betriebsgeschehen.

Aus diesem Anlaß kam extra ein Vertreter der Rbd Dresden, Herr Reichsbahnhauptrat Achim Meinel und überbrachte die Glückwünsche des Präsidenten. Die Fahrdienstleiterin Heidi Meinel wurde im Rahmen des Besuches mit der Medaille für 25 Jahre Treue Dienste bei der Deutschen Reichsbahn ausgezeichnet.

Da auch im Bahnhof Oberrittersgrün Personalmangel herrscht, waren an diesem Tag neben Rangierleiter Andreas Fritzsche, Stefan Fritzsche als Rangierer beide aus Rittersgrün, der Lokführer Michael Anders vom Lokbahnhof Jöhstadt, der Heizer Toni Rothe vom Bw Zittau und die Fahrdienstleiterin Heidi Meinel vom Bf Schönheide Süd im Eisenbahnbetriebsdienst tätig. Der Reichsbahnhauptrat wurde von Reichsbahnsekretär Christian Leistner aus Schönheide im Wolga GAZ M 21 chauffiert.

Neben Elke Fischer war aus Dresden auch Gisela Mischke an diesem Tag nach Rittersgrün gereist und der Vertreter des VEB Agfa-Filmfabrik Wolfen, Herr Karl Wolf, konnte das Ereignis im Bild festhalten. Rene Fischer stattete dem Bahnhof einen Besuch mit dem Fahrrad ab. Stückgutverkehr erfolgte durch Vertreter verschiedener regionaler Transportunternehmen.

Am Abend konnten der Organisator Andreas Fischer, der Vereinsvorsitzende Bernd Kramer und alle Mitwirkenden und Fotografen ein positives Fazit ziehen. Es sei entschuldigt, daß Heidi und Achim Meinel vom FHWE e.V. an diesem Tag nicht ihren Dienst im Bf Schönheide Süd verrichteten. Ihre Teilnahme in Rittersgrün war ein kleines Dankeschön für die Dauerleihgabe der V10C, die auf den Schmalspurgleisen des Vereins schon gute Dienste geleistet hat.

nach oben20.07.2016: Rückblick auf den Oldtimertag 2016

FHWE . Als ein voller Erfolg erwies sich die dritte Wilzschhauser Oldtimer-Ausfahrt welche vergangenen Sonnabend vom Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V. (FHWE) im Rahmen des erzgebirgischen Tourismussommers ausgerichtet wurde.

Mehr als 150 historische Kraftfahrzeuge vom PKW über Zweiräder und LKW bis hin zu Feuerwehrfahrzeugen und der Volkspolizei nahmen mit ihren Lenkern, teilweise sogar in historischen Uniformen, an der Veranstaltung teil.

Bereits am Vormittag traf ein Großteil der Oldtimer im historischen Spurwechselbahnhof ein und schon bald erwies sich das Gelände als zu klein sodaß sogar ein Teil des Bahnsteiges und der Ladestraße für die Ausstellung der Oldtimer genutzt werden musste.

Während der Wernesgrüner Schienen-Express unermüdlich die Fahrgäste bei der beschaulichen Fahrt durch das romantische Muldental nach Hammerbrücke und zurück beförderte wurde im Bahnhof Wilzschhaus fachgesimpelt und dank der guten Versorgung der Gäste mit Spezialitäten vom Holzkohlengrill kam auch der leibliche Genuß nicht zu kurz.

Pünktlich um 14:00 Uhr, zusammen mit der Abfahrt des Schienen-Express, setzte sich dann unter den Augen von mehreren Dutzend Schaulustigen, der Autokorso durch das Westerzgebirge in Bewegung. Nach einer gemütlichen Fahrt über Johanngeorgenstadt, gekennzeichnet von einigen unerwarteten Umleitungen unterwegs, kam der gesamte Troß nach zwei Stunden wieder in Wilzschhaus an wo der Tag mit einer Sonderfahrt im Wernesgrüner Schienen-Express für alle Teilnehmer an der Oldtimer-Ausfahrt ausklang.

Dank der guten Organisation von Steffen Huy und seinem Team verlief der gesamte Tag reibungslos.

Der FHWE dankt allen Teilnehmern an der Ausfahrt und bei der Präsentation der historischen Fahrzeuge und hofft auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.

nach oben 02.06.2016: Rückblick auf das IX. WCd-Schmalspurbahnfestival 2016

FHWE . Am Wochenende 21./22. Mai veranstaltete der FHWE das IX. WCd-Schmalspurbahnfestival 2016 im Bahnhof Carlsfeld. Ähnlich wie beim VIII. WCd-Festival 2015 in Wilzschhaus, bei welchem an die 40-jährige Wiederkehr der Einstellung des letzten noch verbliebenen Reiseverkehrs auf der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau - Carlsfeld zwischen Rothenkirchen und Schönheide Süd am 27. September 1975 erinnert worden war, bestand der Anlass für das IX. WCd-Festival 2016 in der 50-jährigen Wiederkehr der - überhaupt ersten - Reiseverkehrs-Einstellung auf der WCd-Linie zwischen Schönheide Süd und Carlsfeld am 21. Mai 1966. Dieses historische Ereignis stellte der Verein auf den Tag genau 50 Jahre später, am 21. Mai 2016, nach.

Zur Realisierung dieses Vorhabens verlieh erneut die IG Preßnitztalbahn e.V. ihre IV K 99 590 an den FHWE, die Museumsbahn Schönheide e.V. steuerte ihren Traglastenpersonenwagen 970-621 sowie den Gepäckwagen 974-332 bei. Am Donnerstag vor dem Veranstaltungswochenende trafen die drei Gastfahrzeuge auf dem PRESS-Tieflader in Carlsfeld ein. 99 590 war dabei schon am Dienstag in Jöhstadt vorübergehend zur 99 592 umgenummert worden, denn letztere Maschine hatte den Abschiedszug 1966 nach Carlsfeld befördert. Da 99 592 nicht mehr existiert, stellte die von der Betriebsnummer her nur zwei Ziffern entfernte 99 590 den authentischsten Ersatz dar, den man sich hierfür denken kann. Zusammen mit den beiden Schönheider Wagen konnte der letzte Personenzug nach Carlsfeld recht gut nachgestellt werden. Zwar hing an dem Zug damals anstatt eines Länderbahn- ein Einheitsgepäckwagen, doch über diesen Aspekt mussten die Macher des IX. WCd-Festivals hinwegsehen.

Einen expliziten Fotofan-Tag am Freitag vor dem Festivalwochenende hatte der FHWE für das IX. WCd-Festival nicht vorgesehen, wohl aber einige speziell organisierte Fotogelegenheiten am Samstag. Für die Fotografen ging es deshalb schon um 8.30 Uhr und damit rund eineinhalb Stunden vor der eigentlichen Festival-Eröffnung los. Frühmorgens steht die Sonne in Carlsfeld für Bergwärts-Fotos am besten, dies wurde genutzt. Und in der Tat zeigte sich das Festivalwochenende (nach einer kurzen Bewölkungsphase am Samstagmorgen) sehr sonnenreich. Das Wetter spielte sehr gut mit.

Ab kurz vor 10.00 Uhr kam dann das allgemeine Publikum und dies trotz einiger Bedenken, ob eine so kleine Veranstaltung wir das IX. WCd-Festival an einem solch entlegenen Ort wie Carlsfeld heutzutage noch jemanden „vor dem Ofen hervor locken” würde. Pünktlich um 9.55 Uhr fuhr der „P 2114 aus Schönheide Süd”, den es bis 1966 wirklich in dieser Fahrplanlage gab, in den Bahnhof Carlsfeld ein - natürlich gestellt, aber als Quasi-Eröffnungszug für das Festival. Auch die Abfahrten oder Ankünfte weiterer einst real verkehrender Züge zwischen Schönheide Süd und Carlsfeld wurden am 21. Mai 2016 jeweils zur korrekten Uhrzeit nachgestellt. Auch wurden im Laufe des Tages die originalen Abschiedsanschriften an der 99 592 sowie am Traglastenpersonenwagen angebracht, die damals Günter Meyer mit Kreide an die Fahrzeuge angeschrieben hatte.

Beim „originalen” letzten Zug mit Personenbeförderung nach Carlsfeld handelte es sich am 21. Mai 1966 um den abendlichen Gmp 11698 Schönheide Mitte - Carlsfeld, der den Bahnhof Schönheide Süd um 20.18 Uhr verließ und um 21.01 Uhr in Carlsfeld ankam. An beiden Wasserkästen der 99 592 stand damals angeschrieben: „Letzter Personenzug nach Carlsfeld 21.6.1897 - 21.5.1966” sowie am Sitzwagen „Heute machen wir hier Schluß, ab morgen kommt der Omnibus!” Diese Anschriften wurden zum IX. WCd-Festival am 21. Mai 2016 erneut und von Holger Drosdeck angebracht. Das Lokpersonal des letzten Zuges waren 1966 als Lokführer Konrad Büttner und als Heizer Werner Fritsch. Der 1997 verstorbene „Büttner Kon'” war der Vater des heutigen 2. Vorsitzenden und Eisenbahnbetriebsleiters der Museumsbahn Schönheide Matthias Büttner. Werner Fritzsch, Jahrgang 1938, hingegen lebt noch und besuchte am Samstag das IX. WCd-Festival in Carlsfeld. Somit war zu diesem nachgestellten Ereignis sogar der „echte” Heizer des originalen Ereignisses von 1966 zugegen - eine rührende Begebenheit.

Doch es gab noch mehr interessante Personen in Carlsfeld zu erleben. Der bekannte Eisenbahnfotograf und -filmer Karl Wolf aus Zwickau trat als der regional recht bekannte ehemalige Kirchberger Heimat- und Eisenbahnfotograf Georg Erzgräber senior auf, dem die Nachwelt einige historisch bedeutsame Schwarzweißfotos von der WCd-Linie aus der Zeit vor 1945 verdankt. "Herr Erzgräber" alias Karl Wolf machte mit einer alten Plattenkamera (der originalen des echten Georg Erzgräber!) einige „Fotos” in Carlsfeld. Heidi und Achim Meinel traten als ebenfalls historisch korrekt gekleidete erzgebirgische Originale mit Holzkiepe auf dem Rücken bzw. Milchkanne und Gemüsekorb in der Hand auf und wurden am Festivalwochenende vielfotografierte und regelrechte „Stars” in Carlsfeld. Traurig, dass unser am 11. November 2015 verstorbener Günter Meyer den Geschehnissen nicht mehr mit beiwohnen konnte - er hätte sicherlich seine Freude daran gehabt. Noch 2003 und 2004, als es erstmals im „Neuzeitalter” wieder Schmalspurdampf in Carlsfeld zu schnuppern gab, hatte er sich dies nicht entgehen lassen.

Am Samstagabend gab es für Eisenbahnfotografen die für jedes WCd-Festival übliche Nachtfotoaktion. Daran nahmen etwa 30 Fotografen teil und es entstanden tolle Motive dabei. Der Sonntag zeigte sich noch sonnendurchfluteter als der Samstag und mit regelrechten Hochtemperaturen selbst auf dem Erzgebirgskamm. Der bekannte holländische Eisenbahnfilmer Ton Pruissen führte an beiden Tagen ganztätig mehrere seiner interessanten Filme vor. Dies fand besonders guten Anklang. Bei mindestens der Hälfte seiner Vorstellungen, die quasi „in Endlosschleife” laufen mussten, reichte der Platz in dem Vorführraum im Empfangsgebäude des Bahnhofs Carlsfeld kaum aus.

Insgesamt besuchten knapp 1.000 Besucher das IX. WCd-Festival. Dies ist kein berauschender Wert, doch für das abgeschiedene Carlsfeld und eine solch kleine Veranstaltung, wie es das diesjährige WCd-Festival darstellte - nur mit Rangierfahrten und ohne echte Strecke - ist dies eine akzeptable Zahl. Gleich am Montag nach dem Veranstaltungswochenende gingen die Gastfahrzeuge zu ihren Heimatbahnen nach Jöhstadt und Schönheide Mitte zurück. Der FHWE bedankt sich für die Unterstützung nochmals recht herzlich bei der IG Preßnitztalbahn e.V., der Museumsbahn Schönheide e.V. sowie bei der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH.

nach oben 16.05.2016: Ankündigung IX. WCd-Schmalspurbahn-Festival 21. und 22. Mai 2016

Am Wochenende 21./22. Mai 2016 veranstaltet der FHWE das IX. WCd-Schmalspurbahn-Festival 2016. „WCd” ist die bahnamtliche Abkürzung für die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau - Carlsfeld. Hiervon resultiert die Bezeichnung „WCd-Festival”. Veranstaltungsort ist dieses Jahr der Bahnhof Carlsfeld.

Alle weiteren Information sind hier zu finden.

nach oben 16.05.2016: WEX-Eröffnung, Himmelfahrt und Wilzschhaus Nostalgie-Express

FHWE . Am Sonntag, den 1. Mai wurde beim FHWE die diesjährige Fahrsaison eröffnet. Der Tag der Arbeit zeigte sich dabei von seiner eher kühlen Seite, obwohl dem Wonnemonat Mai doch wärmeres Wetter zugeschrieben wird. Demgemäß war die Besetzung unserer Züge nicht schlecht, aber auch nicht berauschend. Beßer zeigte sich dann der Himmelfahrtstag - schönstes Wetter und der Tag an sich sorgten für volle Züge.

Vor der Saisonveröffnung wurden an den fünf WEX- Fahrzeugen die jährlich anfallenden Fristarbeiten erledigt und die Strecke Schönheide Süd - Hammerbrücke für den Fahrbetrieb fit gemacht. Insbesondere die Reinigung der Spurrillen in den Wegübergängen gestaltete sich hier ziemlich zeit- wie arbeitsintensiv.

Parallel erfolgten in permanenter Form zahlreiche Arbeiten an den beiden Reisezugwagen „Berlin 44 808“ sowie „300-579“. Am letztgenannten Wagen wurde an den beiden Einstiegstüren sowie der Bremsanlage gearbeitet, wobei die erste der beiden Türen demnächst wieder eingebaut wird.

Für den „44 808“ wurde ein fehlender G-P-Wechsel, welcher bereits bei Erwerb des Wagens 2012 durch den FHWE nicht mehr vorhanden war, gemäß der Ursprungsausführung neu angefertigt sowie die Türschlößer von vier der insgesamt acht Einstiegstüren so überarbeitet, daß jene Türen nun optimal öffnen und schließen. Dies klingt jetzt vielleicht nicht spektakulär, wenn man jedoch bedenkt, um welche historischen Bauformen es sich bei Teilen solch alter Wagen handelt, weiß man, mit welchen Herausforderungen man es zu tun hat.

Pfingstsonnabend stand im Zeichen der Vorbereitung des XIII. WCd-Festivals. Auf dem Bahnhof Carlsfeld wurde „klar Schiff“ für das Veranstaltungswochenende am 21./22. Mai 2016 gemacht. Dies unter dem Eindruck von zeitgleichen Charterfahrten sowie des Planbetriebes am Pfingstsonntag und Pfingstmontag mit dem WEX.

In der Hoffnung auf gutes Wetter möchte der FHWE aus Anlaß der 50-jährigen Wiederkehr der Betriebseinstellung im Reiseverkehr zwischen den Bahnhöfen Schönheide Süd und Carsfeld eine gut vorbereitete Veranstaltung auf die Beine stellen.

Damit dies tatsächlich gelingt, laufen derzeit alle erforderlichen organisatorischen wie praktischen Arbeiten auf Hochtouren.

nach oben 29.04.2016: Nur noch zwei Tage bis zum Beginn der neuen WEX-Saison

FHWE . Das Frühjahr steht vor der Tür! Und mit ihm die neue und insgesamt bisher neunte Fahrtsaison des Motordraisinen-Verkehrs „Wernesgrüner Schienen-Express“ (WEX) des FHWE. Los geht es diese Jahr am Feiertagssonntag, dem 1. Mai 2016. Um 10.00 Uhr startet an diesem Tag der erste fahrplanmäßige WEX im Bahnhof Schönheide Süd zu seiner Fahrt über Rautenkranz und Tannenbergsthal nach Hammerbrücke.

An insgesamt 14 öffentlichen Fahrtagen zwischen Mai und Oktober ist der „Wernesgrüner Schienen-Express“ dieses Jahr auf seiner Stammstrecke unterwegs. Der Beginn der Fahrtsaison ist auch in diesem Jahr wieder bewusst etwas später gewählt als in den Vorjahren: Ende März/Anfang April, z.B. zu Ostern, war es in den Jahren 2011 bis 2014 stets noch derart kalt, trübe und schnee-regnerisch im Westerzgebirge und im Oberen Vogtland, so dass sich der FHWE dazu entschieden hat, die diesjährige WEX-Saison erst Anfang Mai beginnen zu lassen, anstatt schon Anfang April. Wirklich gutes „WEX-Wetter“ bereits zeitiger im Jahr herrschte derzeit letztmals vor fünf Jahren, zu Ostern 2010. Deshalb erscheint ein Beginn der WEX-Saison erst ab Anfang Mai vielversprechender.

Diese neue Zeitschiene schafft auch mehr Spielraum für die vor Beginn der Fahrtsaison notwendigen Untersuchungen und Reparaturen an den Fahrzeugen sowie für das in den meisten Jahren notwendige Beseitigen des Streckengleises von im Winter auf das Gleis gefallenen Ästen von Bäumen, der Reinigung der Bahnübergänge usw. usf. Diese Tätigkeiten müssen immerhin alle stets in der Freizeit und ehrenamtlich erbracht werden - das kostet Zeit.

Hoffen wir dann dafür auf umso besseres „Schienencabrio-Wetter“ ab Anfang Mai und möglichst in der gesamten WEX-Saison 2016. Alle Fahrtage in diesem Jahr sowie den Fahrplan des „Wernesgrüner Schienen-Express“ finden Sie im Netz unter www.schienen-express.de . Dort gibt es auch den WEX-Flyer 2016 als pdf-Datei zum Download. Oder kommen Sie doch gern wieder einmal in Wilzschhaus vorbei! Im Bahnhof Schönheide Süd kann man den WEX-Flyer 2016 auch „in echt“, also in gedruckter Form mitnehmen. Auf eine gute WEX-Saison 2016!

nach oben29.12.2015: Rückblick Streckenexkursion „150 Jahre Greiz - Neumark“ am 14. November 2015

FHWE . Am 14. November 2015 fand eine durch das FHWE-Mitglied Maximilian Schmidt privat organisierte Exkursion entlang der 1997 eingestellten Eisenbahnstrecke Greiz - Neumark statt. Anlass für diese Aktion war der 150. Geburtstag dieser Nebenbahn am 21. Oktober 2015. Die bahnamtlich als NG-Linie Neumark - Greiz bezeichnete Strecke war die erste Eisenbahnverbindung für die „Perle des Vogtlandes”, die Stadt Greiz gewesen. Am 21. Oktober 1865 hatte der erste Zug Greiz aus Richtung Neumark erreicht.

Da auf der Nebenbahn Greiz - Neumark nach über 131 Jahren Bahnbetrieb am 31. Mai 1997 der letzte Zug fuhr und die Strecke in mehreren Teilabschnitten zwischen 1999 und 2008 abgebaut wurde, war anlässlich ihres 150. Geburtstag leider keine Feier in Form einer Regelzug- oder Sonderzugfahrt mehr möglich, sondern nur noch eine Streckenbereisung im Schienenersatzverkehr mit Bus. Da der taggenaue Streckengeburtstag auf einen Mittwoch und damit auf einen Tag unter der Woche fiel, wurde die Exkursion anlässlich „150 Jahre Greiz - Neumark” am Samstag, 14. November 2015 durchgeführt.

Und so trafen sich an jenem Tage rund 45 am Thema interessierte Eisenbahn- und Heimatfreunde am Greizer Bahnhof, wo ein von der Personen- und Reiseverkehrsgesellschaft Greiz (PRG) angemieteter Bus zur Abfahrt nach Neumark bereit stand. Dabei handelte es sich um einen Mercedes O 407, einem der ersten Busse, die nach 1990 in den Greizer Liniendienst gestellt worden sind und noch zu „Lebzeiten” der NG-Linie hier als Schienenersatzverkehr hätten fahren können. Neben einem aussägekräftigen Fahrtzielanzeiger und einem Zusatzschild „RegionalBahn Neumark” hatte Mitorganisator Michael Menschel an der Längsseite des Busses - dem Anlass entsprechend - eigens ein festliches Jubiläumsschild angebracht. Sogar in der elektronischen Abfahrtstafel des Greizer Busbahnhofes war die Fahrt als "SEV Neumark" aufgelistet, gleich neben den planmäßig fahrenden Regionalzügen der Elstertalbahn.

Bis auf den letzten Platz gefüllt ging es um 10.00 Uhr los, wobei die Fahrt nach nur kurzer Strecke am Greizer Elsterplatz vorerst schon wieder endete. Denn ab hier wurde der Streckenverlauf bis zum früheren Bahnhof Greiz-Aubachtal erst einmal zu Fuß erkundet. Gleich am Elsterplatz gaben einige ehemalige Greizer und Reichenbacher Lokführer ein paar Anekdoten zum Besten, was sie in ihrer beruflichen Laufbahn auf der NG-Linie alles so erlebt hatten. Die vor einigen Jahren abgerissene Eisenbahnbrücke am Elsterplatz konnte nur noch erahnt werden, ganz im Gegenteil zur großen Elsterbrücke nur wenige Streckenmeter weiter. Diese steht als einer der letzten großen Sachzeugen der NG-Linie immer noch in der Landschaft und fand das besondere Interesse der Exkursionsteilnehmer.

Wiederum nur wenige Streckenmeter weiter erläuterte Organisator Maximilian Schmidt den weiteren Streckenverlauf nahe des km 13,0 NG, bevor es - nach wie vor zu Fuß - entlang des Papiermühlenweges weiter bis zum Hainbergtunnel ging. Dort stand ein obligatorisches Gruppenfoto am südlichen Tunnelportal an. Im Anschluss daran ging es durch den Tunnel hindurch, was der heutige Eigentümer des Bauwerkes, die Stadt Greiz, freundlicherweise genehmigt hatte. Neben zahlreichen Taschenlampen sorgte bei der Tunnelbegehung eine echte Karbidlampe für Licht. Mitten im Tunnel wurde erneut angehalten und einige Erläuterungen gegeben. Unter anderem ging es darum, wie hier während der Dampflokzeit mehrfach schwere Güterzüge wegen Überlast im Tunnel hängen blieben, was sich wegen der heißen Rauchgase der Dampflokomotiven für das Lokpersonal teilweise dramatisch gestaltete. Der Hainbergtunnel liegt in einem engen Bogen und in einer starken Steigung und hat - im Gegensatz zu sehr vielen anderen Tunneln an eingleisigen Eisenbahnstrecken in Sachsen und Thüringen - keinen zweigleisigen (und damit größeren) Querschnitt der Tunnelröhre, sondern tatsächlich einen nur eingleisigen Querschnitt aufzuweisen.

Angekommen auf der anderen Tunnelseite wurde wieder das Tageslicht und gleichzeitig der frühere Bahnhof Greiz-Aubachtal erreicht. Dieser war 1865 der erste Greizer Bahnhof und für zehn Jahre lang auch der einzige gewesen, bevor 1875 die Elstertalbahn Gera - Greiz - Plauen - Weischlitz eröffnet wurde. Heute zeigt sich das Bahnhofsgelände von Greiz-Aubachtal in maßloser Tristes: Das altehrwürdige Empfangsgebäude verfällt und verkommt immer mehr zur Ruine, das Gelände ist von hohem Wildwuchs überwuchert und von illegalen, wilden Müllablagerungen gekennzeichnet. Umso erfreulicher war es, als der Fahrtinitiator und Zugführer Maximilian Schmidt sowie der Fahrtteilnehmer Sven Klein einige Dokumente der Strecke Greiz - Neumark in die Runde zeigten, u.a. eine originale Konzessionsurkunde der Greiz-Brunner Eisenbahngesellschaft von 1865, die vor einigen Jahren beinahe im Altpapier gelandet wäre.

Ab Greiz-Aubachtal ging es im Schienenersatzverkehrsbus weiter. Naturgemäß konnte nicht jeder Streckenmeter und nicht jedes erhaltene Relikt der Strecke Greiz - Neumark besichtigt werden, sonst hätte die Exkursion nicht reichlich drei Stunden, sondern eher reichlich drei Tage gedauert. Die nächste Station hieß deshalb Bahnhof Mohlsdorf. Dort bot sich ein ähnliches Bild wie in Greiz-Aubachtal: Keine Gleise mehr, ein von hohem Wildwuchs überwuchertes ehemaliges Gleisfeld, ein dem Verfall preis gegebenes Empfangsgebäude und wilder Müll auf dem früheren Bahnhofsgelände. Sogar die Reste des Stellpultes des Mohlsdorfer EZMG-Stellwerkes, welches hier 1988 die mechanische Sicherungstechnik mit Formsignalen abgelöst hatte, konnten in einem Schrottcontainer ausfindig gemacht werden.

Weiter fuhr der Bus bis zu einem ehemaligen Bahnwärterhaus zwischen Mohlsdorf und Brunn nahe der Ortschaft Gottesgrün, die zwar an der Strecke Greiz - Neumark lag, aber niemals einen eigenen Haltepunkt oder gar Bahnhof besaß. Heimatfreund Andreas G. Seidel, der Eigentümer des heute freilich längst privat genutzten Bahnwärterhauses, hieß die Exkursionsteilnehmer herzlich willkommen und zeigte ebenfalls einige Originalutensilien und Fotos der Strecke Greiz - Neumark aus seiner Sammlung. Maximilian Schmidt übergab dem Gebäudeeigentümer eine originale Bauzeichnung seines Bahnwärterhauses.

Nach diesem Zwischenstopp ging es weiter bis zum ehemaligen Bahnhof Brunn, der sich in der Ortslage Schönbach befindet, jedoch aus welchen Gründen auch immer nach dem Nachbarort Brunn benannt worden war. Auch hier gibt es nur noch Betonschwellenreste, das schon seit den 1970er Jahren privat genutzte Empfangsgebäude, die noch vorhandene Bahnsteigkante und ansonsten nicht mehr viel vom einstigen Eisenbahnflair zu sehen.

Nachdem sich die Fahrtteilnehmer hiervon überzeugt hatten, fuhr der SEV-Bus bis zum Streckenendpunkt Neumark. Als Bahnhof an der Hauptbahn Leipzig - Hof (LH-Linie) ist Neumark natürlich auch heute noch in Betrieb, doch seit 2004 ohne Fernverkehr. Das Neumarker Bahnhofsgebäude wurde vor einigen Jahren abgerissen und seit dem großen Bahnhofsumbau von 1999 erinnert an die einstige Greizer Bahnhofsseite nichts mehr.

Alsdann stand die Rückfahrt nach Greiz an, die ohne Halt quasi im „Eilzugtempo“ durchgeführt wurde. Zurück in Greiz, war die Besichtigung der Modellbahnanlagen des Modelleisenbahnclubs (MEC) „Elstertalbrücke” Greiz e.V. der letzte Programmpunkt. Der MEC Greiz hat sein Domizil im ehemaligen Kantinengebäude des in diesem Jahr abgerissenen früheren Bahnbetriebswerkes Greiz. Auch Speis und Trank konnten dort zu sich genommen werden - eine Bockwurst und ein Kaffee waren im Fahrpreis inklusive. Die Erkundungstour klang bei interessanten Gesprächen mit ehemaligen Greizer Eisenbahnern aus, die so manche Episode "aus dem Nähkästchen" auszuplaudern wussten. Neben den gesammelten Impressionen konnte jeder Fahrteilnehmer eine Fahrkarte sowie eine Jubiläumspostkarte, wie zuletzt zum 125-jährigen Greizer Bahnjubiläum 1990 (damals noch mit umfangreichem Bahnverkehr!), als Andenken mit nach Hause nehmen.

Der Dank der Fahrtteilnehmer geht an allererster Stelle natürlich an den Hauptinitiator der Streckenexkursion „150 Jahre Greiz - Neumark“, Maximilian Schmidt. Nicht ungewürdigt bleiben soll ebenso das Engagement des Eisenbahnfreundes Michael Menschel, der das Jubiläumsschild anfertigen ließ, welches am Ende der Veranstaltung dem Greizer MEC zur Ausgestaltung des Klubheims überreicht werden konnte. Ein besonderer Dank gilt weiterhin der PRG Personen- und Reiseverkehrs GmbH Greiz samt Busfahrer Rocco Feigl, den fleißigen Küchenfrauen der "Mitropa" des MEC Greiz und der Stadt Greiz für die Kooperation und unkomplizierte Realisierung der Veranstaltung.

Wer sich näher für die Eisenbahnstrecke Greiz - Neumark interessiert, dem sei der geschichtliche Abriss zur Strecke im Eisenbahnforum Vogtland empfohlen. Wen die Historie der NG-Linie noch näher interessiert, für den ist mit Sicherheit das Buch zur Strecke genau das Richtige. Der Titel "Die Nebenbahn Greiz - Neumark" ist im FHWE-Literaturprogramm erhältlich. (Auf der FHWE-Literaturwebseite ist das Buch in der 7. Zeile von oben zu finden.)

nach oben07.11.2015: Keine Herbstmüdigkeit beim FHWE

FHWE . Auch nach dem VIII. WCd-Schmalspurbahnfestival 2015 als dem Veranstaltungshöhepunkt des FHWE in diesem Jahr herrscht im Verein keine (Herbst)-Müdigkeit. Nach dem Abschluss der Fahrsaison des „Wernesgrüner Schienen-Express” am zweiten Oktoberwochenende wurden die Wochenenden danach auch dieses Jahr wieder traditionell für Arbeiten an der Infrastruktur der CA-Linie im Abschnitt Schönheide Ost - Muldenberg verwendet.

So nutzte der FHWE eine seitens der Straßenbauverwaltung des Erzgebirgskreises am Wochenende 17./18. Oktober ohnehin durchgeführte Sperrung der Bundesstraße 283 zwischen Schönheiderhammer (Schönheide Ost) und Wilzschhaus (Schönheide Süd) dazu, die seit längerem geplante Erneuerung des Bahnüberganges in Altwiesenhaus durchzuführen. Diese Maßnahme war in Kooperation zwischen der Straßenbauverwaltung und dem FHWE langfristig ins Auge gefasst worden. Die Arbeiten wurden in Form der Zurverfügungstellung eines Baggers samt Bediener und weiterem technischen Gerät durch den kommunalen Bauhof der Gemeinde Schönheide unterstützt. Der FHWE selbst hatte bereits seit Wochen mit den Vorarbeiten zu tun. So musste das neu einzubauende Material beschafft werden, so die Betongroßflächenplatten, die Verspannungen und Arretierungen u.a. Am Bautag 17. Oktober selbst erfolgte dann durch FHWE-Mitglieder sowie durch den Baggerfahrer der Gemeinde Schönheide der Ersatz der bisherigen drei durch nunmehr vier neue Betongroßflächenplatten. Dies bedeutete zunächst den Komplettausbau des straßenseitigen Fahrbahnunterbaus, den Rückbau der beiden seitlichen, brüchig gewordenen Pflasterstreifen sowie die Neuherstellung des Unterbaus inklusive Verdichtung. Erst im Anschluss daran konnten die neuen Fahrbahnplatten eingebaut werden.

Die Arbeiten dauerten am 17. Oktober von früh 9.30 Uhr bis abends 18.00 Uhr an und konnten an einem einzigen Tag abgeschlossen werden. Die grundhafte Erneuerung des Bahnüberganges Altwiesenhaus ist ein weiteres Puzzleteil auf dem langen Weg zur Wiederinbetriebnahme des Streckenabschnittes Schönheide Ost - Schönheide Süd. Irgendeinen etwaigen Termin hierfür gibt es aber nach wie vor nicht, um diesbezüglichen Nachfragen vorzubeugen. Jedoch gilt unverändert das Prinzip: Wir hören nicht auf, dafür zu kämpfen.

Am darauf folgenden Samstag, dem 24. Oktober, ging es weiter mit Streckenarbeiten auf der CA-Linie. Dieser Arbeitseinsatztag galt wieder einmal der weiteren Eindämmung des Wildwuchses im Streckenabschnitt Schönheide Süd - Rautenkranz. Rund um den Kilometer 78,0 CA, also oberhalb der Erzgebirgshütte, wurden abermals manuell unzählige kleine, durch Samenanflug aufgegangene Fichten im und neben dem Gleis entfernt. Des Weiteren wurde der dichte Birken- und sonstiger Bewuchs am Bahndammhang sowie neben dem Bahndamm entfernt, was u.a. auch den Nutzen hat, dass die Fahrgäste des "Wernesgrüner Schienen-Express" in den bereinigten Bereichen deutlich mehr von der Landschaft sehen können. Schöner Nebeneffekt solcher "Fichten-rupf-Einsätze" ist der Einsatz des historischen FHWE-Güterzuges als Arbeitszug.

Des Weiteren wurden am 24. Oktober 2015 die beiden Maste der zukünftigen Einfahrsignale des Bahnhofs Schönheide Süd aus Richtung Schönheide Ost sowie aus Richtung Rautenkranz im Bahnhof Schönheide Süd verladen und in eine Sandstrahlerei gebracht. Vorher waren an diese beiden Signalmasten - im Übrigen keine Flach-, sondern Gittermasten - in Wilzschhaus neue Signalfüße angeschweißt worden. Die Füße wiederum mussten vorher in einer Metallbaufirma neu angefertigt werden. Bereits vor drei Jahren, im November 2012, hatte der FHWE die beiden Ausfahrsignale des Bahnhofs Schönheide Süd in Richtung Rautenkranz wieder aufgestellt, die durch die DR 1983 demontiert worden waren. Im Zuge der Stilllegung der WCd-Linie sowie aufgrund des durch den Bau der Talsperre Eibenstock bedingten Bedeutungsverlustes der CA-Linie hatte der Bahnhof Schönheide Süd all seine einstmals zehn Formsignale (inklusive der Vorsignale acht Stück an der CA- und zwei Stück an der WCd-Linie) schrittweise zwischen 1969 und 1988 verloren. Der FHWE will die meisten dieser Signale zukünftig wieder aufstellen, was schrittweise immer dann geschieht, wenn es die Kapazitäten des Vereins zulassen.

Am 31. Oktober gab es schon den nächsten Arbeitseinsatz zur Bekämpfung des Wildwuchses zwischen Schönheide Süd und Rautenkranz. Abermals wurde oberhalb des km 78,0 CA gearbeitet, wo der Befall des Gleises mit Mini-Fichten am dichtesten ist.

Hierzu wird es noch öfters kommen müssen, denn selbst mit bis zu zwölf Arbeitskräften, wie sie z.B. am 24. Oktober zum Einsatz kamen (am 31. Oktober waren es sechs Mann), sind es gerade einmal 50 bis 100 Meter Streckengleis, die man an einem Arbeitstag schaffen kann, insofern die Arbeiten in den am schlimmsten befallenen Bereichen durchgeführt werden. Trotzdem ist diese manuelle "Sisyphusarbeit" unerlässlich, denn durch die Lage des FHWE-Teils der CA-Linie im Einzugsbereich der Talsperre Eibenstock darf der Verein hier keine effizienteren Unkrautbekämpfungsmethoden anwenden.

Am 7. November kamen die erst am 24. Oktober zum Sandstrahlen und Lackieren gebrachten Einfahrsignale für den Bahnhof Schönheide Süd nach Wilzschhaus zurück und sind nun zur weiteren Komplettierung bereit.

nach oben 21.10.2015: 150 Jahre Eisenbahn in Greiz 21. Oktober 1865 - 21. Oktober 2015

FHWE . Vor 150 Jahren, genauer am 21. Oktober 1865, erhielt die „Perle des Vogtlands“, die im Tal der Weißen Elster gelegene Stadt Greiz ihren Eisenbahnanschluss. Die erste Eisenbahnstrecke, die nach Greiz führte, war aber nicht die heute noch betriebene Elstertalbahn Gera - Greiz - Plauen - Weischlitz, sondern die 1997 leider eingestellte Strecke Greiz - Neumark. Am 21. Oktober 2015 ist es exakt 150 Jahre her, dass der Eröffnungszug auf der bahnamtlich als BG- bzw. ab 1963 als NG-Linie bezeichneten Strecke fuhr. Am 31. Mai 1997 galt es leider, Abschied von der ersten Greizer Eisenbahn zu nehmen. An jenem Tag fuhr hier der letzte Zug, gezogen von 219 159. Die Strecke brachte es also nur auf eine Betriebszeit von reichlichen 131 Jahren und ihren jetzigen 150. Geburtstag hat die Strecke leider nicht mehr "lebend erlebt". (Ganz im Gegenteil zu ihrem 100. Geburtstag 1965 und zum 125. Eröffnungsjubiläum im Jahre 1990. Diese beiden Streckengeburtstage waren damals noch mit umfangreichen Feiern und Sonderzugfahrten seitens der Deutschen Reichsbahn begangen worden.)

Doch auch das jetzt anstehende, 150. Eröffnungsjubiläum der ersten Greizer Eisenbahn soll trotz der 1997 erfolgten Einstellung nicht gänzlich ungewürdigt verstreichen. Aus diesem Grund hat sich zwar nicht offiziell der FHWE als Verein, aber der in Greiz wohnhafte Eisenbahnfreund, PRESS-Lokführer-Azubi und FHWE-Mitglied Maximilian Schmidt als Privatperson anlässlich "150 Jahre Eisenbahn in Greiz" ein kleines Programm zum Gedenken an die Strecke Greiz - Neumark ausgedacht.

Und zwar findet aus Anlass des Jubiläums eine Exkursionsfahrt unter dem Motto „Auf den Spuren der Strecke Greiz - Neumark“ statt. Da der exakte Streckengeburtstag 21. Oktober 2015 ein Mittwoch ist und damit mitten in der Woche liegt sowie auch aufgrund weiterer terminlicher Gründe findet die Exkursion am Samstag, 14. November 2015 statt.

Mit einem „Schienenersatzverkehrs”-Bus (gechartert von der PRG Greiz) geht es am 14. November 2015 um 10.00 Uhr ab dem Greizer Bahnhof/Busbahnhof auf Spurensuche. Vorerst endet die Fahrt nach nur kurzer Dauer am Elsterplatz in der Greizer Neustadt, um ab hier zunächst rund 1,5 Kilometer der NG-Linie zu Fuß zu erkunden. Dabei wird die Brücke über die Weiße Elster als eine der letzten großen Sachzeugen der Strecke besichtigt, außerdem können wir den Hainbergtunnel zwischen den Bahnhöfen Greiz und Greiz-Aubachtal zu Fuß begehen (hierfür schon vorab Dank an die Stadt Greiz). Dort angekommen, geht es mit dem Bus weiter bis Neumark und natürlich auch wieder zurück. An markanten Punkten wird angehalten und der ehemalige Streckenverlauf sowie historische Hintergründe erläutert.

Die Teilnahmegebühr ist mehr als günstig: Für 14,00 € ist die Busfahrt, ein warmer Imbiss sowie nach der eigentlichen Exkursion auch noch der Eintritt zur Modelleisenbahnausstellung des Greizer Modellbahnclubs "Elstertalbrücke" inbegriffen. Die Teilnahme ist nur nach Voranmeldung möglich. Interessenten wenden sich bitte nicht an den FHWE , sondern telefonisch oder per Mail an Maximilian Schmidt persönlich:

..Email: max (ät) hilmarschmidt . de

..Telefon: 0176/46552541.

Die maximal mögliche Teilnehmerzahl beträgt 45, knapp die Hälfte der Plätze ist derzeit bereits belegt. Bei sehr großer Nachfrage kann ggf. aber noch ein zweiter Bus hinzugezogen werden.

Hier auch noch das Veranstaltungsplakat:

SEV

nach oben 19.10.2015: Rückblick Jubiläumsfeier "130 Jahre Mülsengrundbahn"

FHWE . Am Wochenende 17./18. Oktober 2015 fand im Bahnhof Ortmannsdorf die Jubiläumsfeier "130 Jahre Mülsengrundbahn" (ehemalige Schmalspurbahn Mosel - Ortmannsdorf 1885 - 1951) des Veranstalters Mülsner Fenster Michel statt. Da der rührige Ortmannsdorfer Bahnhofsgebäudebesitzer keine eigene Webseite betreibt, erfolgte bereits die Veranstaltungsankündigung auf der Homepage des FHWE und ebenso ist hiermit der Veranstaltungsrückblick auf der FHWE-Webseite veröffentlicht.

Die frühere Schmalspurbahn Mosel - Ortmannsdorf (MO-Linie) verkehrte von 1885 bis 1951 und gehört zu den sehr zeitig eingestellten sächsischen Schmalspurstrecken, da ihr Gleismaterial zu Beginn der 1950er Jahre als Hilfsmaterial für den Bau des Berliner Außenringes benötigt wurde. Fast genau so lang, wie es die Strecke gab (66 Jahre lang), war im Bahnhof Ortmannsdorf von 1951 bis 2015 über 64 Jahre lang kein Lokpfiff mehr zu hören. Doch das änderte sich nun am Wochenende 17./18. Oktober 2015 anlässlich des 130-jährigen Eröffnungsjubiläums der Mülsengrundbahn.

Dass der Mülsner Fenster Michel als heutiger Eigentümer des Bahnhofsgebäudes von Ortmannsdorf die Initiative ergriff, eine 130-Jahrfeier für die MO-Linie zu organisieren, ist eine indirekte Folge der 125-Jahrfeier vor fünf Jahren am 30. Oktober 2010. Die damalige, vom FHWE initiierte Feier war ein so großer Erfolg, dass Michael Werner dieses Jahr keine Mühen scheute, eine 130-Jahrfeier für die Schmalspurbahn Mosel - Ortmannsdorf auszurichten.

Doch dieses Mal war der Aufwand noch größer als 2010. Damals kam mit 99 516 der Museumsbahn Schönheide e.V. erstmals seit 1951 wieder eine IV K in den Mülsengrund - aber in kaltem Zustand und "nur" auf einem Tieflader stehend. Für 2010 war auch dies schon eine kleine Sensation. Dieses Mal aber sollte die Lok auf dem Bahnhofsgelände sogar fahren. Das bedeutete, dass auf dem früheren Ortmannsdorfer Bahnhofsgelände erst einmal ein (provisorisches) Gleisjoch wieder aufgebaut werden musste. Dieser immense Aufwand - wegen gerade einmal zwei Tagen Fahrbetrieb - darf nicht unterschätzt werden!

Und damit ist sowohl der technische, aber auch der bürokratische Aufwand gemeint. Denn der größte Teil des früheren Bahnhofsgeländes ist heute Eigentum der Gemeinde Mülsen. Diese musste die Veranstaltung genehmigen bzw. insbesondere eben auch den Aspekt, dass das Gleis auf öffentlichem Gemeindegrund gebaut werden darf. Diese Genehmigung zu erhalten, war keine Selbstverständlichkeit. Der Mülsner Fenster Michel begann mit den diesbezüglichen Abklärungen im Januar 2014 und zunächst war über ein Jahr lang unklar, ob die Genehmigung erteilt werden würde. Des Weiteren war es auch notwendig, den heutigen, privaten Eigentümer des Ortmannsdorfer Lokschuppens sowie der davor befindlichen Quadratmeter Land von der Aktion zu überzeugen. Außer diesen beiden Punkten gab es für den Veranstalter weitere umfangreiche bürokratische Hürden zu meistern, die hier nur auszugsweise angedeutet werden sollen: Stichworte wie Verkehrsrechtliche Anordnungen, Marktfestzsetzung nach Gewerbeordnung, Veranstalterhaftpflicht und andere seien nur einmal beispielhaft in den Raum geworfen: Mit Bimmelbahnromantik hat all dies erst einmal nichts zu tun.

Im Endergebnis des umfangreichen Engagements von Michael Werner aber gelang eben doch genau dies: Für zwei Tage wieder etwas Schmalspurbahnromantik nach Ortmannsdorf zu holen. Als eisenbahntechnischen Veranstaltungspartner gewann der Fenster-Michel die Museumsbahn Schönheide e.V. Diese stellte das Gleismaterial, ihre IV K 99 582 sowie das Lokpersonal zur Verfügung und kümmerte sich um die eisenbahnrechtlichen Aspekte (LfB-Genehmigung usw.). Der FHWE fungierte für die Veranstaltung als Partner in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Aus diesem Grund erfolgte wie erwähnt sowohl die Veranstaltungsankündigung, als auch hiermit der Rückblick auf der Webseite des FHWE, obwohl "130 Jahre Mülsengrundbahn" keine FHWE-Veranstaltung war.

Am 13., 14. und 16. Oktober 2015 lief dann der Gleisbau im Bahnhof Ortmannsdorf. Außerdem wurde am Freitag, 16. Oktober die 99 582 der Museumsbahn Schönheide auf dem Tieflader der PRESS angeliefert. Das Gleismaterial lagerte im Bahnhof Schönheide Süd (Wilzschhaus) und musste von dort nach Ortmannsdorf gebracht werden. In der Nacht vom Freitag auf den Samstag wurde die IV K angeheizt. Samstags und sonntags stand die Maschine dann ununterbrochen auf rund 150 Metern Gleislänge im Bahnhof Ortmannsdorf im Einsatz. Die Veranstaltung wurde ein sehr großer Erfolg. Rund 2.500 Besucher fanden den Weg zu "130 Jahre Mülsengrundbahn". Besonders groß war die Nachfrage nach Führerstandsmitfahrten auf der 99 582, die sich im Übrigen an der Rauchkammer sowie an der Lokführerseite des Führerhauses mit Nummernschildern der 99 535 präsentierte. Dies erfolgte, weil 99 535 in den letzten Jahren der Mülsengrundbahn die dortige Stammlok war, am 20. Mai 1951 den letzten Zug beförderte sowie im Juni und Juli jenes Jahres zusammen mit 99 530 auch den Abbauzug fuhr. Die echte 99 535 ist bekanntlich erhalten geblieben und steht seit 1968 im Verkehrsmuseum Dresden.

Die dampfende IV K war zur Veranstaltung "130 Jahre Mülsengrundbahn" freilich die Hauptattraktion, wenngleich aber nicht die einzige. Eine Kindereisenbahn drehte ihre Runden, im Güterschuppenanbau des Empfangsgebäudes wurden historische Filme und Bilder der Schmalspurbahn Mosel - Ortmannsdorf gezeigt. Außerdem präsentierte hier das Christliche Modellbahnteam Chemnitz mehrere Mini-Modelleisenbahnen. Der Arbeitskreis Mülsengrundbahn aus Niedermülsen wartete mit einem Informations- und Souvenirstand auf. Auf Gartenbahngleisen gab es Modelleisenbahnen in Nenngröße G bzw. IIm zu bestaunen. Für das leibliche Wohl sorgten die Bäckerei Korb aus Mülsen, die Fleischerei Heyer aus Werdau, das Team der Gaststätte "Zur Schmiede" aus Ortmannsdorf sowie weitere Anbieter mit kulinarischen Köstlichkeiten. Wer hoch hinaus wollte, konnte dies in Form einer Kranfahrt tun und sich in einer Gondel hoch in die Lüfte über dem Veranstaltungsgelände heben lassen. Dabei boten sich tolle Ausblicke.

Fazit: Die Jubiläumsfeier "130 Jahre Mülsengrundbahn" war eine rundum gelungene Veranstaltung, es herrschte wirklich sehr große Begeisterung bei allen Beteiligten. Für den Freund sächsischer Schmalspurbahnen war es ein eindrückliches Erlebnis, einmal auf ein paar Metern Gleis einer Strecke fahren zu können, die sogar solche "alten Hasen" wie Rainer Heinrich, Karl Wolf oder selber Günter Meyer nicht mehr aus eigenem Erleben kennen. Man kann dem Mülsner Fenster Michel sowie allen Kooperationspartnern der Veranstaltung gar nicht genug Dank aussprechen, diesen Aufwand betrieben und diese schöne und einmalige Sache ermöglicht zu haben. Es war wunderbar!

Ganz zum Schluss noch ein aktueller Link-Tipp: Der Eisenbahnfreund Markus Bergelt hat auf seiner Webseite www.eisenbahnseite.de einen schönen Beitrag zur Mülsengrundbahn veröffentlicht, der unbedingt lesenwert ist.

Ergänzung vom 23.10.2015: Der Mülsner Fenster Michel als Veranstalter von "130 Jahre Mülsengrundbahn" teilt mit, dass auch jetzt noch, nach der Veranstaltung, restliche Eintrittskarten in Form einer Edmonsonschen Fahrkarte Mosel - Ortmannsdorf bei ihm erworben werden können. Die Karten gelten noch bis 31.10.2015 als 10 %-Rabattgutschein beim Media Markt Zwickau. Wer Interesse/Bedarf hat, möge sich bitte per Mail melden bei werner . jakob1 (ät) freenet . de. Wegen der Gutscheinfunktion kostet eine Karte 5,00 € zzgl. 0,50 € Postversand.

nach oben 12.10.2015: Der große Rückblick auf das VIII. WCd-Schmalspurbahnfestival 2015

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. Vom 25. bis 27. September veranstaltete der Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V. (FHWE) das VIII. WCd-Schmalspurbahnfestival 2015 in und rund um den Bahnhof Schönheide Süd. Dieses in der Regel einmal pro Jahr stattfindende Schmalspurbahnfest hat der Verein nach dem früheren bahnamtlichen Streckenkürzel WCd für die ehemalige Linie Wilkau-Haßlau - Carlsfeld benannt.

Motto und Anlass des VIII. WCd-Festivals war die 40-jährige Wiederkehr der Einstellung des letzten noch verbliebenen Reiseverkehrs auf der WCd-Linie zwischen Rothenkirchen und Schönheide Süd am 27. September 1975. Damals zogen die beiden IV Ks 99 1568-7 und 99 1585-1 unter großer Anteilnahme von Eisenbahnfreunden sowie der örtlichen Bevölkerung die letzten Personenzüge.

Dies wollte der FHWE auf den Tag genau 40 Jahre später, am 27. September 2015 nachstellen. Zu diesem Zweck war es zunächst das Bestreben, die beiden o.g. Originalloks von damals erneut nach Wilzschhaus zu holen. Doch wurde ganz minutiös aus diesem Plan nichts. Der Eigentümer der 99 1585-1, die Museumsbahn Schönheide e.V., benötigte ihre Maschine am Festivalwochenende selbst, denn auch die Museumsbahn hatte am 26./27. September 2015 Fahrtage und wollte diese u.a. dem Thema „40 Jahre letzter Personenzug nach Rothenkirchen” widmen, wozu die „Einstellungslok” 99 1585-1 verständlicherweise in Schönheide Mitte vor Ort sein sollte. 99 1568-7 der IG Preßnitztalbahn e.V. aus Jöhstadt wiederum war zum Veranstaltungszeitpunkt nicht betriebsfähig, ihre Fristen waren zu Ostern 2014 vorerst abgelaufen und eine neue Hauptuntersuchung erhält die Maschine vsl. 2016. Dankenswerterweise sorgte aber trotzdem die IG Preßnitztalbahn für die Lösung der Lokfrage zum VIII. WCd-Festival: Sie verlieh dem FHWE als betriebsfähige Maschine 99 1590-1 sowie als nicht betriebsfähige „Komparsin” auch 99 1568-7. Damit befand sich mit der „68” zumindest eine der beiden „Einstellungsloks” vom 27. September 1975 erneut im Bahnhof Schönheide Süd. Auch 99 1590-1 hat eine historische Bedeutung für die WCd-Linie: Sie fuhr hier bis Frühjahr 1975 und kam 1978/79 nochmals beim Streckenrückbau zwischen der Bürstenfabrik Stützengrün und dem Bahnhof Schönheide Süd zum Einsatz. Im September 1979 war 99 1590-1 die allerletzte betriebsfähige IV K, welche die „alte WCd-Linie” verließ. Nun kam 99 1590-1 im September 2015 erstmals seit 36 Jahren nach Schönheide zurück.

Das auf drei Tage ausgelegte VIII. WCd-Festival begann am Freitag, 25. September mit dem Fotofan-Tag speziell für Eisenbahnfreunde. Mit dem Interesse der Fotografen konnte der FHWE gut zufrieden sein: 50 Teilnehmer fanden den Weg nach Wilzschhaus. Früh gab es die beiden IV K in der besten Morgensonne in Bahnsteighöhe vor dem Empfangsgebäude sowie in der Rollwagengrube zu sehen bzw. zu fotografieren. Tagsüber verkehrte zwischen Schönheide Süd und Tannenbergsthal auf der Regelspurstrecke der historische FHWE-Güterzug, der von der Kö 4017 gezogen wurde. Erstmals mit im Zugverband war dabei der restaurierte Gepäckwagen 88-31-04 der Gattung Pwg Pr 14 in beschriftetem Zustand. Die Wagenbeschriftung war erst in den Wochen unmittelbar vor dem Festival u.a. von Bernd Ratajczak angebracht worden. Womit der Verein nicht gerechnet hatte: Nur auf äußerst wenig Gegenliebe bei den Fotografen stießen die drei Lanz-Bulldog-Traktoren, die als Ladegut auf den Flachwagen 62-21-05 verladen worden waren. Der Tag schloss wiederum auf der Schmalspurseite des Spurwechselbahnhofs Schönheide Süd ab - mit einer Nachtfotoaktion mit 99 1568-7 und 99 1590-1. Wettermäßig begann der Fototag mit purem Sonnenschein. Im weiteren Verlauf trübte es sich jedoch immer mehr ein, so dass ab dem frühen Nachmittag keine Sonnenaufnahmen mehr entstehen konnten, was der Laune der Teilnehmer aber kaum Abbruch tat. Auch dank der „Showeinlagen” von Steffen „Paletti” Buhler von der Preßnitztalbahn wurde der Fotofantag im Rahmen des VIII. WCd-Festivals zu einem tollen Erlebnis für alle Beteiligten.

Das Programm am Wochenende war dann für die Allgemeinheit ausgelegt, also sowohl für Eisenbahnfreunde, als auch für Familien und „allgemeine” Besucher. Samstag und Sonntag erfreute sich der Wernesgrüner Schienen-Express großer Beliebtheit, für die Kleinen war die Mitfahrt mit der Kindereisenbahn „Steinthalbahn” ein schönes Erlebnis. Einen weiteren Höhepunkt am Samstag stellten die im Anderthalbstundenrhythmus durchgeführten, 45-minütigen Vorführungen des historischen Farbfilmes über die Schmalspurbahn Wilischthal - Thum aus den Jahren 1958 bis 1972 von Niko Kozlik dar. Die Plätze im Vorführraum waren stets sehr gut belegt, mehrmals auch fast bis zum letzten Platz. Diesen Film über die Wilischtalbahn gibt es nicht auf DVD zu kaufen, er wird vom Besitzer vielmehr nur zu besonderen Anlässen öffentlich gezeigt. Die Vorführungen des Streifens beim VIII. WCd-Festival gehörten also mit den zu den wenigen Gelegenheiten, das Thumer Netz einmal wieder lebendig zu erleben - wenn auch „nur” auf der Leinwand.

Der Sonntag stand beim VIII. WCd-Schmalspurbahnfestival 2015 dann ganz und gar unter dem Motto „Einstellung Rothenkirchen - Schönheide Süd vor 40 Jahren”. Beide Maschinen, 99 1568-7 wie auch 99 1590-1, wurden exakt so beschriftet und geschmückt, wie dies am 27. September 1975 der Fall war. Für 99 1590-1 bedeutet dies, einige Stunden lang die Rolle der 99 1585-1 „spielen” zu müssen, wozu die „90” die Loknummern der „85” bekam. Und es gilt zu konstatieren, dass die „Verkleidung” beider IV K wirklich sehr authentisch nachgestellt wurde - von den Girlanden bis hin zu den Wasserkastenanschriften „s' is Feierohmd” (Es ist Feierabend) sowie bei der 99 1585-1 zusätzlich „Auf zur letzten Fahrt!” am Tender. Um möglichst original zu wirken, wurden diese Anschriften nicht - wie heutzutage zumeist üblich - aus Klebebuchstaben hergestellt, wie man sie in Werbe- oder Fahrzeugbeschriftungsfirmen anfertigen lassen kann. Sondern die Anschriften wurden in Handarbeit mit Schlämmkreide angebracht, was viel authentischer wirkte.

Gegen Mittag hatte der FHWE Zeitzeugen der Geschehnisse vom 27. September 1975 eingeladen, die bei den Abschiedsfahrten dabei waren, darunter solch bekannte Namen wie etwa Karl Wolf, Rainer Heinrich, Ralph Lüderitz, Dieter Wünschmann, Wilfried Rettig, Jens Walther, Martin Hahn und andere. Sie gaben einige Eindrücke davon, wie sich die Eisenbahnfreunde Mitte der 1970er Jahre angesichts der ständigen Stilllegungsszenarien bei den sächsischen Schmalspurbahnen fühlten und welch tiefen Einschnitt dabei insbesondere das endgültige Aus der WCd-Linie bedeutete. In diesem Rahmen mit präsentiert wurden auch die alten Fotoausrüstungen, mit denen damals zahlreiche der Aufnahmen entstanden, die heute in den Publikationen des FHWE oftmals abgedruckt sind, u.a. in der Broschürenreihe „WCd-Themen”. Karl („Karle”) Wolf zeigte der Digitalfoto-Generation, was eine Mittelformatkamera vom Typ Pentacon Six ist. Selbst ein ganzer Stapel originaler 120er-Rollfilme von ORWO aus DDR-Zeiten fehlte nicht. Auch die Super 8-Schmalfilmkamera war dabei und die alten Foto- und Filmausrüstungsgegenstände fanden ebensolch großes Interesse bei den Zuhörern wie die Vorträge der Zeitzeugen an sich.

Jens Walther, von dem immer wieder besonders viele historische Aufnahmen aus den 1970er Jahren in den FHWE-Publikationen abgedruckt werden, war auch vor Ort. Damals hieß er bei den anderen Fotografen mit seinen gerade mal 17 Jahren „der kleine Jens”, heute ist er über 55, was ihn aber nicht daran hinderte, seine - selbstverständlich rein mechanische - Contax-Kleinbildkamera wieder einmal hervor zu kramen und nach Wilzschhaus mit zu bringen, mit der damals Anfang und Mitte der 1970er Jahre sämtliche seiner WCd-Dias entstanden. Und tatsächlich wurden am 27. September 2015 nach 40 Jahren mit genau dieser Kamera erneut Aufnahmen im Bahnhof Schönheide Süd gemacht - auf originalem ORWO-Film von damals. Dabei konnten zwar nur noch Schwarzweißbilder entstehen, denn Farbfilme von damals sind längst nicht mehr zu gebrauchen. Doch sollen diese Bilder, sobald sie digitalisiert sind, demnächst auch einmal auf der FHWE-Webseite gezeigt werden.

Am 27. September 1975 waren im Bahnhof Schönheide Süd durch den Kirchberger Zugführer Rainer Wingert in dem großfenstrigen Schmalspurpersonenwagen 970-415 ORWO-Filme auch verkauft worden, wozu damals eine ORWO-Werbefahne aus dem Wagenfenster hing. Auch das wurde am 27. September 2015 so gut es ging nachgestellt: Eine originale solche Fahne konnte im Vorfeld des Festivals aufgetrieben werden, wenngleich diese beim VIII. WCd-Festival aus dem Fenster des Traglastenwagens 970-544 heraus gehisst werden musste, da der FHWE nicht über einen großfenstrigen Personenwagen verfügt und dessen leihweise Herbeischaffung die Grenzen des Vertretbaren gesprengt hätte. Was leider nicht geklappt hatte, war, dass Rainer Wingert nach 40 Jahren erneut zum improvisierten Filmverkäufer in Schönheide Süd avancierte - leider befand er sich am Veranstaltungswochenende gerade im Urlaub. So blieb es beim Hissen der Werbefahne, aber auch das war vielen Besuchern ein Schmunzeln und ein Foto Wert.

Kurz nach 14.00 Uhr wurde die Einfahrt des nachmittäglichen Gmp in den Bahnhof Schönheide Süd mit 99 1585-1 nachgestellt, wobei es gelang, diesen Zug mit exakt derjenigen Wagenreihung nachzubilden, wie er am 27. September 1975 tatsächlich gefahren war, was anhand von Fotobelegen nachzuvollziehen war. Indes wurde das Besucheraufkommen im Bahnhof Schönheide Süd immer höher. Um 16.18 Uhr wurde die Abfahrt des „Haupt-Abschiedszuges” nach Rothenkirchen von 1975 nachgestellt. Dabei handelte es sich um den P 14374 Schönheide Süd - Rothenkirchen. Dieser war damals zwar nicht der allerletzte Zug des Tages und damit nicht der endgültige Abschiedszug. Jener verkehrte erst spätabends längst bei Dunkelheit zwischen Rothenkirchen und Schönheide Mitte. Aber der nachmittägliche P 14374 war der einzige Zug am 27. September 1975, der - im Abschnitt Schönheide Süd - Schönheide Mitte - mit beiden IV K-Lokomotiven bespannt wurde sowie aufgrund seiner Fahrplanlage am Nachmittag auch am stärksten besetzt war und sich deshalb zu so etwas wie eben dem „Haupt-Abschiedszug” zwischen Schönheide Süd und Rothenkirchen entwickelte. Die Abfahrt dieses Zuges stellte der FHWE auf die Minute genau 40 Jahre später nach, wobei - abweichend vom Original - die Ausfahrt aus dem Bahnhof Schönheide Süd gleich drei Mal hintereinander durchgeführt wurde, damit die zahlreich anwesenden Fotografen das Ereignis mehrfach und aus allen möglichen Perspektiven fotografieren konnten.

Bei der Museumsbahn Schönheide fand die (nachgestellte) Fahrt dieses Abschiedszuges ihre Fortsetzung. Im Original verlief das 1975 ja so, dass in Schönheide Mitte die IV K 99 1585-1 vom Zug ging und 99 1568-7 den Zug bis Rothenkirchen alleine weiter beförderte. Dementsprechend hatte die Museumsbahn den Zug in Schönheide Mitte zunächst mit zwei Loks am Bahnsteig bereitgestellt, aber dann rangierte die „99 1568-7” („gespielt” von 99 1582-8) die (echte) 99 1585-1 zunächst erst einmal an den Lokschuppen. Kurze Zeit später hatte der Zug Abfahrt, die 99 1582-8 war wie erwähnt als 99 1568-7 benummert und ebenfalls mit den Abschiedsanschriften von 1975 versehen. Nach Rückkehr des Zuges (nun als P 14375) spielte das Lokpersonal das Lied „Feierohmd” von Anton Günter auf der Trompete, währenddessen die IV K langsam in das Heizhaus von Schönheide Mitte einfuhr und sich unmittelbar hinter der Maschine die Schuppentore symbolisch schlossen: S' is Feierohmd!

Insgesamt wurde das VIII. WCd-Schmalspurbahnfestival 2015 zu einer äußerst gelungenen und erfolgreichen Veranstaltung. Die Besucherzahlen waren deutlich vierstellig und konnten an die Größenordnungen des I. WCd-Festivals 2007 - damals zur Eröffnung der wieder aufgebauten Schmalspurgleise im Bahnhof Schönheide Süd - anknüpfen. Offenbar haben sich das Konzept, zum VIII. WCd-Festival der Einstellung des letzten Personenverkehrs auf der WCd-Linie vor 40 Jahren zu gedenken bzw. dies nachzustellen sowie die umfangreichen Werbemaßnahmen rund um die Veranstaltung durchaus gelohnt. Selbst das Wetter war am 27. September 2015 „original” wie am 27. September 1975: Es gab Sonne, es gab aber auch Wolken, womit sogar dieser Aspekt den historischen Ereignissen von damals entsprach. Für den FHWE ist dies ein gutes Trostpflaster. Denn zwei solche wettermäßigen und damit auch besucherzahlenmäßigen Katastrophen wie das völlig verregnete und „klatschnasse” VII. WCd-Festival 2014 unmittelbar nacheinander hätten vermutlich durchaus zu Überlegungen führen können, ob es für einen Verein wie den FHWE überhaupt noch vertretbar ist, ein derart hohes organisationstechnisches sowie kostenmäßiges Risiko einzugehen, wie es die WCd-Festivals naturgemäß jedes Mal mit sich bringen. So aber gab es viele zufriedene Gesichter - sowohl beim Veranstalter, als auch - und das ist ja das Wichtigste - bei den Besuchern.

Der Dank des FHWE geht an die IG Preßnitztalbahn nach Jöhstadt, ohne deren Engagement in Form der Lok- und auch Lokpersonalhilfe das VIII. WCd-Festival in dieser Form schlichtweg nicht möglich gewesen wäre. Des Weiteren sei der Museumsbahn Schönheide für das Ausleihen des EDV-Nummernschildes 99 1585-1 für die Rauchkammer der 99 1590-1 gedankt - auch dies war für ein Gelingen der „Show” im Bahnhof Schönheide Süd äußerst wichtig.

Motiviert durch das äußerst positive Erlebnis des VIII. WCd-Festivals gilt beim FHWE nun das Motto: Nach dem Festival ist vor dem Festival! Es laufen bereits die ersten Vorplanungen für das IX. WCd-Schmalspurbahnfestival 2016. Dieses soll auf jeden Fall wieder einmal in Carlsfeld stattfinden, da es 2016 dann vier Jahre her ist, dass es hier das letzte Mal dampfte (im Rahmen des VI. WCd-Festivals im Jahre 2012). Und was läge näher, als auch nächstes Jahr wieder eines historischen Abschiedsszenarios zu gedenken: Am Samstag, 21. Mai 1966 fuhren die letzten Personenzüge zwischen Schönheide Süd und Carlsfeld. Der 21. Mai 2016 ist ebenfalls ein Samstag, und so soll das IX. WCd-Festival am Wochenende 21./22. Mai 2016 in Carlsfeld stattfinden, das ist eine Woche nach Pfingsten. Anlass und Motto soll das Gedenken an die 50. Wiederkehr der Einstellung des Personenverkehrs zwischen Schönheide Süd und Carlsfeld werden. Auch dieses Ereignis ist von besonderer historischer Bedeutung. Denn währenddessen am 27. September 1975 der letzte Personenverkehr auf der WCd-Linie starb (woran im Rahmen des VIII. WCd-Festivals erinnert wurde), bedeutete die Einstellung des Reisezugverkehrs zwischen Schönheide Süd und Carlsfeld am 21. Mai 1966 das erste Stilllegungsszenario auf Sachsens einst erster und längster sächsischer Schmalspurbahn. Daran soll also im Rahmen des IX. WCd-Schmalspurbahnfestivals 2016 erinnert werden.

Ob diese Planung aufgeht, ist wiederum vollends von der Unterstützung anderer sächsischer Eisenbahnvereine abhängig, denn der FHWE selbst besitzt keine betriebsfähigen Schmalspurfahrzeuge. Der Verein wird sich wiederum bei externen Partnern um Fahrzeugleihen bemühen. Momentan befindet sich das IX. WCd-Festival ganz am Anfang der Organisationsphase, insofern verstehen sich obige Ausblicke auf die 2016er Auflage des Festivals absolut unverbindlich und planerisch. Doch wir hoffen und sind guter Dinge, auch kommendes Jahr wieder eine tolle Veranstaltung bieten zu können. Sobald Planungssicherheit besteht, erfolgt die verbindliche Veranstaltungsankündigung auf der Webseite des FHWE sowie in anderen Medien.

nach oben 07.07.2015: 2. Oldtimertreffen in Schönheide Süd

FHWE . Der Wernesgrüner Schienen-Express fährt am Wochenende 18. und 19. Juli wieder 4x täglich von Schönheide Süd nach Hammerbrücke und zurück.

Im Rahmen der 2. Eisenbahn und Oldtimer Erlebnistage beim FHWE findet am 18. und 19. Juli unter dem Motto „... hier kann ich was erleben” ein Oldtimer-Treffen in Wilzschhaus statt.

Am Sonnabend und Sonntag jeweils ab ca. 9:30 h beginnt das Eintreffen der Oldie's im Bahnhof Wilzschhaus (Schönheide Süd) direkt an der B 283 (Aue - Klingenthal).

Anschließend Fahrzeugschau mit Benzingesprächen und Möglichkeit zur Besichtigung der Schienenfahrzeuge des FHWE und der Bahnanlagen (Spurwechselbahnhof). Desweiteren startet der Wernesgrüner Schienen-Express (WEX) um 10:00 h zu seinen Pendelfahrten zwischen Schönheide Süd und Hammerbrücke.

An beiden Tagen jeweils um 12:00 h startet mit der WEX-Abfahrt der Oldtimer-Konvoi zu einer Vogtland-/Erzgebirgsrundfahrt (ca. 50 km) entlang ehemaliger Eisenbahnstrecken wo immer wieder Eisenbahnrelikte zu sehen sein werden.

Für das leibliche Wohl in Wilzschhaus sorgen in bewährter Weise die „Schmalspur-Griller” aus Kirchberg mit ihren leckeren Spezialitäten vom Rost.

Jeder Teilnehmer mit historischem Fahrzeug, der an einer der Oldtimer-Rundfahrten teilnimmt, erhält vom FHWE als Dankeschön eine kleine Überraschung.

Der WEX verkehrt nach dem bekannten Fahrplan jeweils um 10:00, 12:00, 14:00 und 16:00 Uhr ab Schönheide Süd (Wilzschhaus) und zurück ab Hammerbrücke um 10:55, 12:55, 14:55 und 16:55 Uhr.

Weitere Informationen gibt es unter den folgenden Links:

Der FHWE möchte sie herzlich zu einer Fahrt auf der CA-Linie einladen!

nach oben 16.05.2015: Die WEX-Saison 2015 ist eröffnet!

FHWE . Seit dem 2. Mai 2015 rollt er wieder regelmäßig durch die zauberhafte Landschaft des Westerzgebirges und des Oberen Vogtlandes: Der "Wernesgrüner Schienen-Express" des FHWE. Gleich am ersten Fahrtwochenende war der Andrang auf die Motordraisine beachtlich. Zu Christi Himmelfahrt, am 14. Mai, musste die Zuggarnitur des WEX aus allen verfügbaren Fahrzeugen gebildet werden. Bestehend aus zwei Motorfahrzeugen und drei Wagen, bietet der "Wernesgrüner Schienen-Express" für maximal rund 100 Fahrgäste Platz. Diese Beförderungskapazität wurde zum Männertag auch gebraucht, denn die Nachfrage ist an diesem Tage traditionell besonders groß.

Zu den öffentlichen WEX-Fahrtagen hinzu kommen noch die häufigen Charterfahrten. Denn der Motordraisinenbetrieb des FHWE auf der Eisenbahnstrecke Schönheide Süd - Hammerbrücke ist auch bei organisierten Reisegruppen oder für Firmenausflüge derart beliebt, dass auch an nahezu jedem Wochenende, an welchem kein öffentlicher WEX-Fahrbetrieb stattfindet, der "Wernesgrüner Schienen-Express" dennoch für geschlossene Gesellschaften im Tal der Zwickauer Mulde unterwegs ist. So fand die erste Charterfahrt für 2015 schon im März statt, währenddessen der öffentliche WEX-Betrieb wie bekannt am 2. Mai begann. Im Übrigen: Die Entscheidung, die WEX-Saison erst Anfang Mai und noch nicht zu Ostern Anfang April beginnen zu lassen, stellte sich als goldrichtig heraus. Das kalte und teilweise auch nasse Wetter zu Ostern wäre für eine Fahrt mit dem "Wernesgrüner Schienen-Express" einfach noch viel zu kalt gewesen.

Doch nun ist die diesjährige WEX-Saison in vollem Gange und die ersten beiden Fahrttermine sind schon wieder erfolgreich über die Bühne. Die aktuell nächste Gelegenheit für eine Fahrt mit dem "Wernesgrüner Schienen-Express" bietet sich zu Pfingsten: Am Pfingstsonntag (24. Mai) sowie am Pfingstmontag (25. Mai) ist der WEX wieder von 10.00 Uhr bis 17.30 Uhr im Tal der Zwickauer Mulde unterwegs. Alle Fahrtage in diesem Jahr sowie den Fahrplan des "Wernesgrüner Schienen-Express" finden Sie im Netz unter www.schienen-express.de . Schauen Sie vorbei, fahren Sie mit!

nach oben11.03.2015: Nur noch knapp zwei Monate bis zum Beginn der neuen WEX-Saison

FHWE . Das Frühjahr steht vor der Tür! Und mit ihm die neue und insgesamt bisher achte Fahrtsaison des Motordraisinen-Verkehrs "Wernesgrüner Schienen-Express" (WEX) des FHWE. Los geht es am Samstag, dem 2. Mai 2015. Um 10.00 Uhr startet an diesem Tag der erste fahrplanmäßige WEX im Bahnhof Schönheide Süd zu seiner Fahrt über Rautenkranz und Tannenbergsthal nach Hammerbrücke.

An insgesamt 15 öffentlichen Fahrtagen zwischen Mai und Oktober ist der "Wernesgrüner Schienen-Express" dieses Jahr auf seiner Stammstrecke unterwegs. Der Beginn der Fahrtsaison ist ab diesem Jahr ganz bewusst etwas später gewählt als in den Vorjahren: Ende März/Anfang April, z.B. zu Ostern, war es in den Jahren 2011 bis 2014 stets noch derart kalt, trübe und schnee-regnerisch im Westerzgebirge und im Oberen Vogtland, so dass sich der FHWE dazu entschieden hat, die diesjährige WEX-Saison erst Anfang Mai beginnen zu lassen, anstatt schon Anfang April. Wirklich gutes "WEX-Wetter" bereits zeitiger im Jahr herrschte derzeit letztmals vor fünf Jahren, zu Ostern 2010. Deshalb erscheint ein Beginn der WEX-Saison erst ab Anfang Mai vielversprechender.

Diese neue Zeitschiene schafft auch mehr Spielraum für die vor Beginn der Fahrtsaison notwendigen Untersuchungen und Reparaturen an den Fahrzeugen sowie für das in den meisten Jahren notwendige Beseitigen des Streckengleises von im Winter auf das Gleis gefallenen Ästen von Bäumen, der Reinigung der Bahnübergänge usw. usf. Diese Tätigkeiten müssen immerhin alle stets in der Freizeit und ehrenamtlich erbracht werden - das kostet Zeit.

Hoffen wir dann dafür auf umso besseres "Schienencabrio-Wetter" ab Anfang Mai und möglichst in der gesamten WEX-Saison 2015. Alle Fahrtage in diesem Jahr sowie den Fahrplan des "Wernesgrüner Schienen-Express" finden Sie im Netz unter www.schienen-express.de . Dort gibt es auch den WEX-Flyer 2015 als pdf-Datei zum Download. Oder kommen Sie doch gern wieder einmal in Wilzschhaus vorbei! Im Bahnhof Schönheide Süd kann man den WEX-Flyer 2015 auch "in echt", also in gedruckter Form mitnehmen. Auf eine gute WEX-Saison 2015!

nach oben 02.01.2015: Der FHWE wünscht einen guten Start in das Jahr 2015

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Der FHWE wünscht all seinen Besuchern, Fahrgästen, Unterstützern wie Förderern ein gesundes wie erfolgreiches neues Jahr 2015!

Unser „Wernesgrüner Schienen-Express” hält bis zur Saisoneröffnung, welche in diesem Jahr auf das Wochenende des 2. und 3. Mai fällt, nur scheinbar Winterschlaf. Die kommende kühle Jahreszeit wird genutzt werden, notwendige Erhaltungsarbeiten an den Fahrzeugen auszuführen. Zudem qualifizieren sich Mitglieder des Vereins als Nebenfahrzeugführer, um zu Beginn der kommenden Saison fit für die Durchführung des WEX-Fahrbetriebes zu sein.

Der weitere Aufbau des „Wilzschhaus Nostalgie-Express” erhält ebenso unsere Aufmerksamkeit und Hinwendung. Mit sichtbaren Ergebnissen ist hier im Jahresverlauf 2015 fest zu rechnen! In jenem Zusammenhang soll hier explizit nochmals allen bisherigen Spendern ausdrücklich gedankt werden! Es ist keine Phrase, wenn wir sagen, ohne die zahlreichen Spender und ihr Engagement hätten die bisherigen Aktivtäten in dieser Richtung niemals so erfolgen können!

Des Weiteren werden zahlreiche, teils sehr aufwendige wie anspruchsvolle Projekte angegangen bzw. deren Realisierung zielstrebig ins Auge gefasst. So arbeiten wir intensiv an dem Vorhaben, die Streckeneinbindung in den Bahnhof Muldenberg zu verwirklichen. 210.000,-- EUR sind hierfür veranschlagt und um jene aufzubringen, finden intensive Gespräche auf politischer Ebene statt. Über den weiteren Verlauf bzw. Erfolg der Bestrebungen informieren wir zeitnah.

Darüber hinaus steht die Inbetriebnahme des Streckenabschnitts Schönheide Ost - Schönheide Süd für den „Wernesgrüner Schienen-Express” sowie die Sanierung des Empfangsgebäudes Schönheide Ost auf dem Plan. An den erforderlichen Schritten, größtenteils wiederum auf politischer bzw. Verwaltungsebene, wird intensiv gearbeitet. Details können zum jetzigen Zeitpunkt hierzu jedoch noch nicht genannt werden, dazu sind die Vorgänge zu komplex und in einem noch zu frühen Stadium. Jedoch gilt ebenso hier: Wir informieren zeitnah nach dem Stand der Dinge.

Was wir in diesem Jahr auf jeden Fall mit großem Einsatz vorantreiben werden, ist das Freischneiden der Strecke von Bewuchs. Dies ist teilweise betrieblich dringend notwendig, zudem sollen hierdurch ebenso Blick- und Sichtachsen geschaffen werden, welche nicht nur den Ausblick auf die Umgebung aus den Zügen des „Wernesgrüner Schienen-Express” merklich verbessern, sondern darüber hinaus attraktive Fotostandpunkte schaffen.

So, dies soll der erste Beitrag im neuen Jahr sein, welcher die Prioritäten, die sich der FHWE für 2015 gesetzt hat, kurz erläutert. Wir hoffen, es wird ein interessantes und erfolgreiches Jahr im Sinne der historischen Eisenbahn im östlichen Vogtland und westlichen Erzgebirge!

Marco Drosdeck

Vorsitzender

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